Bei idealen Schnee- und Wetterbedingungen konnte der Skiclub St. Jost den traditionellen Riesenslalom durchführen. Mit Teilnehmern aus allen Altersgruppen
Die Rennstrecke im Zigerhüttli mit 24 fachmännisch gesteckten Toren und einer super präparierten Piste hinterliess einen absolut professionellen Eindruck. Kein Wunder bezeichnete der Speaker Dani Kühne den Parcours als «die Nummer zwei direkt hinter dem Kuonisbärgli» in Adelboden. Allerdings entsprach der Zuschaueraufmarsch nicht ganz den Dimensionen im Berner Oberland, obwohl die Festwirtschaft im Freien recht gut besetzt war.
Anders als bei den grossen internationalen Skirennen, die in der Schweiz stattfinden, kann der Skiclub St. Jost nicht auf die Unterstützung durch die Armee zählen. Er muss sich bei der Vorbereitung auf die eigenen Mitglieder stützen, was «kein Problem darstellt», wie Bettina Letter unserer Zeitung sagte.
Auch beim Nachwuchs ist der Club gut aufgestellt. Von den insgesamt 64 Teilnehmern, die den Parcours unter die Ski nahmen, waren 38 Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 16 Jahren. Als Clubmitglieder profitieren sie insofern von der Organisation, als sie im Rahmen der Nachwuchsförderung regelmässig trainieren können. Dies war bei der Art, wie die einzelnen Fahrer die Tore technisch meisterten, gut zu beobachten.
Um zum Start zu gelangen, mussten die Rennfahrer die 120 Höhenmeter samt Ausrüstung zu Fuss bewältigen. Immerhin war die Piste mit einem Pistenfahrzeug präpariert worden und nicht wie früher, als man den Schnee noch «träbelen», das heisst, mit den angeschnallten Skiern stampfen musste. Das Rennen sei offen für alle, gleichzeitig aber auch die Clubmeisterschaft, erklärte Bettina Letter. Auf der Startliste figurierten einige fremde Namen. So wie derjenige von Sandra Ducerf, die als älteste im fünfköpfigen Damenteam startete. «Es ist ein toller Anlass, sehr sympathisch und familiär», sagte sie nach erfolgreicher Ankunft im Zielgelände. Zusammen mit ihrem Mann Claude Ducerf, einem Franzosen, trat sie ein zweites Mal in der Kategorie «Sie&Er» an, bei der auch die Kinder Gianna und Paul mitmachten. Die Familie Ducerf ist ein gutes Beispiel für die Möglichkeit zur Integration, wie sie die Ortsvereine den in- und ausländischen Zuzügern ermöglichen.