Die Urner haben die Christoffel Blindenmission (CBM) auch 2017 wieder grosszügig unterstützt. Die international tätige Entwicklungsorganisation fördert Menschen mit Behinderungen in Armutsgebieten.
Die Einwohnerinnen und Einwohner des Kantons Uri haben der Christoffel Blindenmission im vergangenen Jahr 57'344 Franken zukommen lassen. «Dieser Betrag kann 1147 Operationen am Grauen Star gleichgesetzt werden, die erblindeten Menschen in Entwicklungsgebieten die Sehkraft zurückgebracht haben», schreibt die CBM in einer Medienmitteilung. Die CBM Schweiz führt das Zewo-Gütesiegel und ist Partnerorganisation der Glückskette.
Von den weltweit rund 36 Millionen blinden Menschen leben zirka 90 Prozent in Armutsgebieten. Von ihnen ist mehr als jeder Dritte am heilbaren Grauen Star erblindet. Beim Grauen Star trübt sich die Augenlinse langsam ein, bis die betroffene Person nur noch hell und dunkel unterscheiden kann. Diese trübe Linse zu entfernen und durch eine künstliche zu ersetzen, kostet vor Ort umgerechnet nur 50 Franken. Für in Armut lebende Familien sind die Kosten für den rund 15-minütigen Routineeingriff dennoch viel zu hoch.
Die CBM wurde 1908 gegründet, ist von der Weltgesundheitsorganisation WHO als Fachorganisation anerkannt und in rund 50 Ländern tätig. Sie fördert über 500 Projekte. Dank der Spenden ermöglichte die CBM im vergangenen Jahr weltweit 585'000 Augenoperationen, davon 413'000 am Grauen Star. Die erste durch die CBM geförderte Operation am Grauen Star fand 1966 statt. Seither haben die Spenderinnen und Spender der CBM über 13,7 Millionen weitere Eingriffe am Grauen Star ermöglicht, und so den Menschen, die an vermeidbarer Blindheit leiden, die Sehkraft zurückgebracht.
Dank CBM-Spendern kann auch die zehnjährige Whitney aus Uganda wieder sehen. Der Graue Star raubte ihr nicht nur die Sehkraft, sondern auch ein Stück ihrer Kindheit: Ein Schulbesuch oder das Spielen mit anderen Kindern war schlicht undenkbar. Immer grösser wurden die Sorgen ihrer Mutter Sarah: «Was, wenn sie mich einst nicht mehr hat? In einem Dorf wie hier in Uganda ist ein blindes Mädchen sehr verletzlich.» Die rettende Operation konnte sich Mutter Sarah für ihre Tochter nicht leisten, zu wenig blieb am Schluss jeweils übrig vom Gemüseverkauf. Doch drei Jahre nach Whitneys Erblinden erfährt Sarah vom CBM-geförderten Mengo-Spital. Dessen Fonds für mittellose Familien begleicht die Behandlungskosten ihrer Tochter. Einen Monat später werden Whitney zwei neue, klare Augenlinsen implantiert. Endlich kann sie wieder sehen, die Schule besuchen, und hat so ein Leben mit neuen Perspektiven und Chancen vor sich. (red)