Kanton Uri
Erich Herger erhält den Goldenen Uristier

Der Regierungsrat würdigt damit sein langjähriges Engagement zu Gunsten der Urner Kulturszene, des Kulturerbes und der Literatur. Der Preisträger freut sich über die Anerkennung und Wertschätzung.

Markus Zwyssig
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Erich Herger freut sich über den Goldenen Uristier.

Erich Herger freut sich über den Goldenen Uristier.

Bild: PD

Der Preis bedeute ihm viel, sagt Erich Herger auf Anfrage unserer Zeitung. «Es ist eine Anerkennung für das, was ich in den vergangenen Jahrzehnten für die Öffentlichkeit, die Gesellschaft und für Vereine gemacht habe.» Er habe dies alles aus Leidenschaft und mit Herzblut getan, und nicht, um einen Preis zu gewinnen, sagt er. Die öffentliche Wertschätzung, die ihm nun mit der Preisverleihung zuteilwerde, freue ihn jedoch sehr. Der Urner Regierungsrat verleiht den Goldenen Uristier seit 2011. Die Auszeichnung an Erich Herger sei ein Zeichen der Wertschätzung der Regierung für sein jahrzehntelanges Engagement zu Gunsten der Urner Kultur, so Bildungs- und Kulturdirektor Beat Jörg. «Erich Herger hat sich insbesondere um die Musik und den Erhalt des immateriellen Kulturerbes verdient gemacht.»

Erich Herger hat eine grosse Leidenschaft für die Blas- und Volksmusik. So war er zunächst als Tanzmusiker und in der Blasmusik aktiv – unter anderem in der Feldmusik Sarnen oder im Musikverein Bürglen. Jahrelang war er vor allem als Trompeter, später auch als Tubist Mitglied der Bürgler Sechsermusik sowie in weiteren Formationen wie der Bauernmusik Altdorf. Seit 2015 ist er Präsident des Vereins Haus der Volksmusik in Altdorf. Zudem engagierte er sich während mehrerer Jahre als Medienchef des Blasmusikverbands Uri.

Zu seinen wichtigsten Werken als Autor oder Co-Autor zählen etwa «Leben und Überleben im Kongo», die Lebensgeschichte des Urners Carlo Schuler im Kongo, «Tresch – nicht der Richtige» über den Urner Walter Tresch (Salomon-Tresch) oder die biografischen Erinnerungen von Dr. Rolf Diethelm. Derzeit moderiert Erich Herger Gespräche im «Triff Altdorf» und tritt als Co-Herausgeber der Reihe «D’Wält und Üri – Geschter und hit» auf, in welcher die Gespräche im «Triff Altdorf» festgehalten werden.

Erich Herger ist mit Bürglen eng verbunden. So war er als aktiver Politiker unter anderem von 2011 bis 2014 Gemeindepräsident seiner Heimatgemeinde. Er war auch Vorstandsmitglied und seit 2014 Präsident der Tell-Museumsgesellschaft. Unter seiner Leitung wurde das Tell-Museum komplett saniert und dessen Sonderausstellung neu konzipiert. Erich Herger engagierte sich zudem in zahlreichen Organisationskomitees – unter anderem für das Zentralschweizer Jodlerfest in Altdorf 2001 oder für die Tell-Stafette.

Ehemaliger UW-Chefredaktor und Uni-Lehrbeauftragter

Der 1956 in Bürglen geborene Erich Herger entdeckte schon früh die Leidenschaft fürs Schreiben. «Ich hatte schon immer lieber Buchstaben als Zahlen», sagt er. So studierte er Germanistik, Journalistik und Kommunikationswissenschaft an der Universität Fribourg und bildete sich anschliessend am Medienausbildungszentrum in Luzern (MAZ) im Redaktionsmanagement sowie an der Universität Zürich und am Institut für Angewandte Medienwissenschaft der Zürcher Hochschule Winterthur in politischer Kommunikation weiter. 1979 bis 1987 war er als Redaktor beim «Urner Wochenblatt» tätig, 1988 wurde er Chefredaktor. Diesen Posten hatte er bis 2011 inne. Zwischen 2006 und 2011 sowie ab 2018 war er Mitglied der Geschäftsleitung der Gisler Druck AG (heute Gisler 1843 AG) in Altdorf. 2012 gründete er die Büro für Text GmbH, deren Inhaber er heute noch ist. Von 2007 bis 2020 war er zudem als Lehrbeauftragter an der Universität Fribourg im Fachbereich Medien und Kommunikationswissenschaft tätig.

Hinweis

Der Goldene Uristier wird Erich Herger am 7. Januar 2023 um 17 Uhr im Rahmen einer öffentlichen Feier im Haus für Kunst Uri überreicht.