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Uri
Der Verband der Urner Heime empfiehlt Heimbewohnern, über die Feiertage Besuche bei der Familie zu unterlassen.
Die kommenden Feiertage stellen für die Urner Alters- und Pflegeheime eine besondere Herausforderung dar. Oberstes Ziel bleibt nämlich die Gesundheit der Bewohner und Mitarbeiter, wie der Verband Urner Heime und Institutionen Curaviva Uri in einer Mitteilung schreibt. Der Verband empfiehlt den Urner Heimen folgende Regelungen, die vom Sonderstab Covid-19 zur Kenntnis genommen wurden:
Der Leitfaden von Curaviva orientiert sich an den bisherigen Regeln des Bundesamtes für Gesundheit und des Kantons. Für die Besucherregelungen sind die Heime, entsprechend ihrem Schutzkonzept und den lokalen Gegebenheiten, zuständig.
So kann es laut Curaviva-Präsident Michael Kunkel vorkommen, dass Heime individuelle Besuchsregeln erlassen. Dies liege daran, dass grosse Heime mit viel Umschwung andere Regeln treffen könnten als solche mitten im Dorf. «Dies kann zu Verwirrung führen.» Mit den nun öffentlich und gegenüber allen Heimen kommunizierten Regeln und Empfehlungen wolle man Besucher von Heimen darauf hinweisen, was generell gilt.
Die Coronasituation in den Urner Heimen habe sich nach den Vorfällen in den Altersheimen Rosenberg in Altdorf und Seerose in Flüelen beruhigt. Die Besucherzahlen seien konstant: «Die Heime werden aber nicht überflutet», so Kunkel. Besucher treffen sich in vielen Heimen ausschliesslich in der Cafeteria oder im Garten. Dies geschehe unter Einhaltung der allgemeinen Abstands- und Hygieneregeln sowie der Maskenpflicht. Es gibt aber auch Heime, in denen umgekehrte Regelungen gelten würden. Dort ist dann ausschliesslich der Besuch im Zimmer erlaubt. «Das Schutzkonzept richtet sich nach den Möglichkeiten des Hauses.»
Michael Kunkel räumt auch mit einem Missverständnis auf: «Was man manchmal gehört hat, dass Angehörige etwa die sterbende Mutter nicht besuchen dürfen – das kommt mit Sicherheit nicht vor.» Man müsse in so einem Fall immer einen Weg miteinander suchen – und diesen finde man auch.
Zwei Heimbewohner an Corona verstorben
Verschiedene Schutzkonzepte je nach Heim? Robert Walker leitet das Heim Seerose in Flüelen. Dort hatte sich das Virus Ende Oktober verbreitet (unsere Zeitung berichtete). Mehr als zwei Drittel der Bewohner wurden positiv auf Corona getestet. «Seit gut drei Wochen sind wir virusfrei», sagt Walker. Man habe zwei Todesfälle hinnehmen müssen, die direkt mit dem Virus zusammenhängen. Zwei weitere betagte Personen seien durch die Infektion geschwächt worden und später verstorben.
Die Zeit der Isolation war für die Mitarbeiter der Seerose mit einem grossen Mehraufwand verbunden. «Das hat uns sehr belastet», so Walker. So mussten die Bewohner teilweise über zwei Wochen in ihren Zimmern bleiben. «Da gibt es einen massiven Abbau – physisch und psychisch. Mit den möglichen Lockerungen versuchen wir, wieder etwas Alltag einzubringen und der Einsamkeit entgegenwirken».
Die Massnahmen in der Seerose Flüelen sind mit dem Kantonsarzt und Curaviva abgesprochen. Walker unterstreicht: «Wer positiv war, ist ein Stück weit geschützt.» Deshalb habe man eine Öffnung im Heim einleiten können: «Wir empfangen wieder Besuch, es müssen sich einfach alle registrieren.» Angehörigen könne ein Essen in einem separaten Raum des Speisesaales angeboten werden. «Die Angehörigen dürfen mit den Bewohnern wieder spazieren gehen.»
Viele Heime planen dieses Jahr überschaubare Weihnachten ohne externe Gäste – so auch das Heim Seerose. «Es ist uns ein Anliegen, die Weihnachten möglichst angenehm für die Bewohner zu gestalten.»