Die Stiftung verteilte am Donnerstag im Hotel Schweizerhof in Luzern ihre Anerkennungspreise. Markus Brülisauer, Geschäftsführer im Haus der Volksmusik, sprach von einer super Anerkennung und einem Motivationsschub.
«Man kann sich für die Preise der Albert-Koechlin-Stiftung nicht bewerben, sondern man wird einfach so und aus heiterem Himmel überrascht», sagte Erwin Steiger, Vizepräsident des Stiftungsrates, bei der Feier im Hotel Schweizerhof in Luzern. Würdigend strich er hervor: «Allen Preisträgern ist das Engagement für eine Leidenschaft, das Bewahren einer Tradition oder einer Einzigartigkeit ein zentrales Anliegen. Die privaten und ehrenamtlichen Initiativen verdienen Anerkennung.» Moderiert wurde der Anlass zur Vergabe der Anerkennungspreise von Sabine Dahinden Carell. Für die musikalische Umrahmung im Hotel Schweizerhof in Luzern sorgte das Quartett «IGspannt».
Einen Anerkennungspreis von 60'000 Franken durfte Markus Brülisauer, Geschäftsführer im Haus der Volksmusik, entgegennehmen. Er zeigte sich sehr erfreut darüber:
«Der Preis ist eine super Anerkennung.»
Das bestätige, dass die seit bald 16 Jahren geleistete Arbeit geschätzt werde. «Das ist ein Motivationsschub, den man gerade jetzt in der Coronazeit besonders gut brauchen kann.»
Das Haus der Volksmusik wurde 2006 gegründet. Im nationalen Kompetenzzentrum wird von der Schellackplatte bis zum Notenmanuskript alles gesammelt und archiviert, was nach Schweizer Volksmusik klingt. Regelmässig werden Kurse, Konzerte und Stubeten organisiert. Jährlich finden Kinder- und Jugendlager statt, in denen die Volksmusik kreativ weiterentwickelt wird. Kooperationen mit zielverwandten Institutionen, Verbänden sowie Vereinen im In- und Ausland tragen zur Vernetzung der Volksmusikszene bei. Mit seinen Aktivitäten ist das Haus der Volksmusik in Altdorf zur wichtigsten Volksmusik-Drehscheibe der Schweiz geworden.
Im Haus der Volksmusik kann man das Geld gerade jetzt gut gebrauchen. «Wir haben Arbeit fast ohne Ende», sagt, Markus Brülisauer. «Wir haben ganz viel historisches Material, das wir aufarbeiten und dem Publikum zugänglich machen wollen.» Während Corona hatten die Leute offenbar Zeit, den Estrich oder den Keller zu räumen. Ob im Fürstentum Liechtenstein, in Rheinfelden oder in Ennetbürgen - mehrere Male hat Markus Brülisauer sein Auto bis an den Rand mit Notenmaterial, Tondokumenten, Büchern und Zeitschriften gefüllt. «Das volksmusikalische Erbe soll aufgearbeitet werden, doch dafür braucht es die entsprechenden finanziellen Mittel», so Brülisauer.
Um in Zukunft weitere Interessenten anzusprechen, will man beim Haus der Volksmusik vermehrt in die Kommunikation und ins Marketing investieren. In diesem Jahr ist Einiges geplant. So soll das Volksmusikfestival vom 20. bis 22. Mai stattfinden. «Das Programm steht», versichert Brülisauer.
«Wir sind in den Startlöchern.
Jetzt warten wir noch aufs Okay.»
Kommende Woche soll definitiv entschieden werden, ob das Festival stattfindet. Brülisauer zeigt sich jedoch diesbezüglich zuversichtlich.
Im Juli findet die Kindervolksmusikwoche in Isenthal statt. Erstmals wird diesen Sommer der Jungtalentschuppen in Erstfeld organisiert. Lagerleiter wird Pianist Jonas Gisler sein. Die musikalische Leitung hat Akkordeonist Fränggi Gehrig.
Neben dem Haus der Volksmusik wurden die Genossenschaft Bärghuis Schönbüel in Lungern ebenfalls mit 60'000 Franken, der Förderverein Köhlerei Romoos mit 20'000 Franken und auch der Verein s’Chlefele läbt in Schwyz mit 20'000 Franken ausgezeichnet.