Jahrhundertprojekt
Bundesrat erwartet keine Verzögerungen beim Durchgangsbahnhof Luzern – doch Andrea Gmür ist noch nicht zufrieden

Der Baustart soll Anfang der 2030er-Jahre erfolgen, sofern das Parlament grünes Licht für das Projekt gibt. Es bestehe keine Gefahr eines Planungsunterbruchs.

Stefan Dähler
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So könnte es unter dem heutigen Luzerner Bahnhof dereinst aussehen.

So könnte es unter dem heutigen Luzerner Bahnhof dereinst aussehen.

Visualisierung: PD

Beim Durchgangsbahnhof Luzern (DBL) könnten Verzögerungen drohen. Dies legten Ende 2022 Äusserungen des Bundesamts für Verkehr nahe. In der Folge reichten Bundesparlamentarierinnen und -parlamentarier aus der Zentralschweiz Interpellationen zum Thema ein.

Nun liegt eine Stellungnahme des Bundesrats vor. Demnach bestehe keine Gefahr eines Planungsunterbruchs. «Sofern das Parlament der Realisierung des DBL oder von Teilen davon im Jahr 2026 zustimmt, kann der Baustart gemäss heutigem Terminplan Anfang der Dreissigerjahre erfolgen», heisst es in der kurzen Antwort auf eine Interpellation der Luzerner Ständerätin Andrea Gmür (Mitte).

Derzeit befindet sich das Vorprojekt zum DBL in der Abschlussphase. «Anschliessend wird die Vorbereitung der nächsten Phase angegangen, wobei die Resultate einer Studie zur Realisierungsabfolge berücksichtigt werden. Dies benötigt rund sechs Monate, bevor das Bau- und Auflageprojekt ausgelöst werden können», schreibt der Bundesrat. Dies entspreche dem normalen Vorgehen.

Gmür kritisiert «sehr dürftige» Antwort

Gmür schreibt im Vorstoss, das Bundesamt für Verkehr (BAV) und die SBB «kommunizieren widersprüchlich». Es wirke, sie würden «die heisse Kartoffel» hin und her reichen. Der Bundesrat dagegen meint: «Das BAV stimmt sich bei den Arbeiten eng mit den Kantonen sowie mit der SBB und den übrigen Transportunternehmen ab.» Die Arbeiten zum DBL würden in einer «Knotenorganisation» koordiniert.

Andrea Gmür ist mit der Antwort des Bundesrats nicht zufrieden, wie sie auf Anfrage schreibt. «Sie fällt sehr dürftig aus.» Es sei zwar positiv, dass es nicht zu einem Planungsunterbruch komme. «Ich will aber sicher sein, dass es überhaupt zu keinerlei Verzögerungen bei der Realisierung des DBL kommt.» Gmür werde im Rat eine Diskussion verlangen. «Je nach Debatte werde ich mir weitere Vorstösse überlegen.»