Die Lälli-Zunft hat von der Gemeinde Sarnen das Nutzungsrecht des Spritzenhauses am Dorfplatz erhalten. Die Zunft möchte das denkmalgeschützte Haus attraktiver gestalten, um ihm mehr gesellschaftliches Leben einzuhauchen.
Für die öffentliche Nutzung des Spritzenhauses Sarnen konnte eine langfristige Lösung gefunden werden. So wird die Lälli-Zunft Sarnen das altehrwürdige Gebäude am Dorfplatz übernehmen, wie die Gemeinde in einer Mitteilung schreibt. Die Nutzungsvereinbarung zwischen der Einwohnergemeinde Sarnen und der Lälli-Zunft gilt bis Ende 2051.
«Die Lälli-Zunft wird die Räumlichkeiten des Spritzenhauses wie bis anhin für Anlässe an Vereine wie auch Privatpersonen und Firmen vermieten», lässt sich Bruno Hochuli, Obmann der Lälli-Zunft, zitieren. Der Zunft sei es ein grosses Anliegen, dass das denkmalgeschützte Spritzenhaus intensiver genutzt werde und im Sarner Kulturleben weiterhin einen wichtigen Platz einnimmt. Dies war auch für den Gemeinderat wichtig. So sagt Gemeindepräsident Jürg Berlinger: «In den Gesprächen mit der Lälli-Zunft über die mittel- bis langfristigen Perspektiven des Spritzenhauses wurde deutlich, dass sie mit einer Erweiterung des Innenbereichs das Haus noch verstärkter für die Bevölkerung und Vereine öffnen möchte. Das ist ganz in unserem Sinn.»
Nun soll das Obergeschoss des Spritzenhauses während der nächsten Monate um- und weiter ausgebaut werden. Dieses ist bereits seit 2003 in Zunftshand. Damals wurde es von der Gemeinde als Rohbau übernommen und mit eigenen Mitteln zum Zunftslokal ausgebaut. Für den Betrieb des Erd- und Untergeschosses war damals der inzwischen aufgelöste Trägerverein Spritzenhaus, bestehend aus Lälli-Zunft, Sarner Gugger, Rätschbäsä und Sarner Wochenmarkt, zuständig. Zukünftig widmet sich die Lälli-Zunft dem Gesamtbetrieb der Anlage.
Nebst dem Um- und Ausbau des Obergeschosses sind weitere Arbeiten im gesamten Innenbereich des Hauses geplant. So soll im Erdgeschoss eine zeitgemässe Catering-Infrastruktur die Vermietung an Dritte vereinfachen. Derzeit befindet sich die Zunft in der Planung dieser Bauprojekte, um anschliessend die Baubewilligung beantragen zu können. Der Umbau im Erdgeschoss soll nach der Fasnacht 2022 starten, damit die Räumlichkeiten baldmöglichst wieder genutzt werden können. Bis zum Herbst 2022 sollen dann auch die Bauarbeiten im Obergeschoss fertiggestellt sein. Die Kosten für die anstehenden Arbeiten werden von der Lälli-Zunft übernommen.
Das Gebäude soll in Zukunft Platz für allerhand kulturelle und gesellschaftliche Anlässe bieten. So könne man sich im Spritzenhaus Lesungen, Konzerte, kulinarische Events, private Geburtstage oder Hochzeitsapéros vorstellen. «Wir werden ein offenes Haus für alle sein. Auch die bisherigen Mitbenutzer sollen weiterhin darin Platz finden und partnerschaftlich willkommen sein», so Hochuli.
Das im Jahr 1922 erbaute Spritzenhaus auf dem Dorfplatz war früher ein Lokal der örtlichen Feuerwehr. Wie es der Name bereits andeutet, wurden darin Feuerwehrgeräte des Dorfes Sarnen untergebracht. Heute steht das Gebäude unter Denkmalschutz. Ziel der Lälli-Zunft ist es, neues und modernes Treiben in die alten, aber schönen Gemäuer zu bringen.