Die Reaktionen auf die Kündigung von Andy Wolf kamen prompt: Hörer drohen mit einem Boykott. Am Dienstag hat nun Radio Pilatus ein Statement veröffentlicht.
Die Radio Pilatus AG hat am Dienstag Stellung genommen zum «Weggang» von Moderator Andy Wolf und ein Statement auf der Website publiziert. Darin heisst es wörtlich: «Wir haben die Rückmeldungen zum Weggang von Andy Wolf zur Kenntnis genommen und verstehen, dass der Entscheid für die Hörerinnen und Hörer von Radio Pilatus überraschend erscheint und Fragen aufwirft. Wir bitten jedoch um Verständnis, dass personelle Entscheidungen nicht in der Öffentlichkeit diskutiert werden können, da sie die Privatsphäre der Beteiligten betreffen. Andy Wolf hat viel für unser Radio geleistet, dafür danken wir ihm ganz herzlich.»
Im Minutentakt reduzierte sich am Wochenende die Zahl der Personen, die beim Radio Pilatus «gefällt mir» geklickt haben. Dies als Protest auf die Kündigung vom Donnerstag von Moderator Andy Wolf, der dem Sender über 24 Jahre seine Stimme lieh. Der offizielle Grund für die Kündigung: Wolf habe im digitalen Zeitalter nicht mehr mithalten können, wie CEO Joachim Freiberg am Samstag sagte.
Die Begründung überrascht nicht nur Wolf selber, sondern auch viele Hörer. Denn der bekannte Moderator ist heute gut über moderne Medien wie Twitter, Linkedin, Instagram, Xing und Facebook vernetzt. Gegenüber «20 Minuten» sagte Radiochef Freiberg aber: «Ich begreife nicht, dass man immer meint, nur Social Media sei die digitale Welt. Das ist eine reduzierte Sichtweise. Social Media ist nur ein Aspekt davon.» In Kürze werde etwa die Website von Radio Pilatus ganz neu daherkommen. Visuelle Inhalte würden damit wichtiger, und es gebe für Moderatoren ganz neue Herausforderungen an das, was das geschriebene Wort anbelange.
Die Fangemeinde von Wolf reagierte übers Wochenende dutzendfach mit Kommentaren auf der Facebook-Seite des Senders und löste so einen eigentlichen Sturm der Entrüstung aus. «Radio Pilatus ohne Andy Wolf? Dann lieber Radio hören ohne Radio Pilatus!», heisst es da etwa. Es gab auch etliche Boykott-Aufrufe.
Bis dato gab es von Seiten des CEO keine Reaktion auf die Flut von Kommentaren. Weder via laufendes Radioprogramm, noch auf der Facebook- oder Webseite ist eine Meldung zu finden. «Dem bereits Gesagten habe ich nichts mehr hinzuzufügen», sagt Freiberg. Wie verschiedene Quellen sagen, kam die Kündigung ohne Vorwarnung, Vorzeichen habe es keine gegeben. Der Computer sei am Donnerstag bereits abgeschaltet gewesen, als Wolf zur Arbeit kam und zum Chef zitiert wurde.
Nicht alle Hörer sind aber auf der Seite Wolfs, der als Moderator polarisiert. Es sei schon lange an der Zeit, dass Wolf den Sender verlasse, finden einige Kommentatoren auf den Websites. Andere Quellen monieren, Teamarbeit sei nicht gerade Wolfs Stärke gewesen.
spo/rem