Kommentar
Parkplatz-Abbau am Bahnhof: Parkhaus Musegg gehört wieder auf den Tisch

377 Autoparkplätze und 1500 Veloplätze müssen dem Durchgangsbahnhof weichen. Für die Velos ist eine gute Lösung in Sicht. Bei den Autos muss der Stadtrat über seinen Schatten springen.

Robert Knobel
Robert Knobel
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Einfahrt zum Bahnhofparking P1 und P2.

Einfahrt zum Bahnhofparking P1 und P2.

Bild: Dominik Wunderli (Luzern, 16. Mai 2022))

Mit dem Durchgangsbahnhof Luzern (DBL) muss die Parkierung von Auto und Velo am Bahnhof neu gelöst werden.

Was die Velos betrifft, so bietet sich mit einer Velostation unter den Gleisen eine grosse Chance, um die Abstellplätze zu kompensieren, die wegen des DBL weichen müssen (1500 Plätze in der Uni-Velostation und in der SBB-Unterführung müssen weg).

Ein Projekt unter den Gleisen würde bei der Bevölkerung wohl besser ankommen als die im Februar abgelehnte Velostation Bahnhofstrasse. Diese wurde nicht zuletzt deshalb kritisiert, weil sie völlig losgelöst vom DBL geplant worden war. Eine Velostation unter den Gleisen würde sich hingegen perfekt ins Jahrhundertprojekt der SBB einfügen.

Bei den Autos ist es komplizierter: Von den heute 900 Plätzen im Bahnhofparking muss über ein Drittel dem Tiefbahnhof weichen. Es leuchtet ein, dass ein Ersatz am selben Ort nicht ohne weiteres möglich ist.

Gleichzeitig zeigt eine Studie, dass das Bedürfnis, die Innenstadt per Auto zu erreichen, auch längerfristig gross sein wird. Das heisst nicht, dass alle am Hauptbahnhof parkieren müssen. Aber das Zentrum sollte innert weniger Minuten erreichbar sein.

Der Stadtrat will daher alternative Parkings am Stadtrand prüfen, mit möglichst kurzer Anbindung an die Innenstadt per ÖV oder zu Fuss. Viele realistische Optionen hat er dabei nicht – es sei denn, er bringt das von privaten Investoren initiierte Parkhaus Musegg wieder auf den Tisch, welches die Kriterien perfekt erfüllt. Wenn der Stadt die Erreichbarkeit des Zentrums wirklich wichtig ist, muss sie auch diese Option ernsthaft prüfen.