Kommentar
Durchgangsbahnhof Luzern: Wegen Tunnelblick droht Abstellgleis

Der Zimmerberg-Basistunnel II zwischen Baar und Thalwil verzögert sich. Noch hat das auf den Durchgangsbahnhof Luzern keine Auswirkungen. Aber der Zeitplan wird enger. Umso wichtiger ist ein stärkeres Engagement für den neuen Zimmerbergtunnel.

Alexander von Däniken
Alexander von Däniken
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102'000 Menschen benutzen den Bahnhof Luzern jeden Werktag. Etwa gleich viele frequentieren den Bahnhof Lausanne. Vor Corona waren es in Luzern sogar 167'000 Zugreisende, in Lausanne 152'000. In Luzern zwängen sich die Normalspurzüge über zwei Gleise in einen Kopfbahnhof und zurück, in Lausanne befahren sie problemlos neun Durchgangsgleise. Damit ist klar: Luzern braucht einen neuen Bahnhof mit vier Durchgangsgleisen, um mit der wachsenden Bevölkerungszahl Schritt zu halten.

Für den Durchgangsbahnhof Luzern weibeln unter anderem die Stadt Luzern und alle Zentralschweizer Kantone, aber auch ein Komitee mit 700 Persönlichkeiten. Die Forderungen des Komitees sind unmissverständlich. Unter anderem soll mit dem Bau des Durchgangsbahnhofs 2029 begonnen werden, damit er spätestens 2040 in Betrieb genommen werden kann.

Eine entscheidende Forderung fehlt aber. Nämlich, dass der Zimmerberg-Basistunnel II noch vor 2040 fertiggestellt werden muss. Die zusätzliche Verbindung zwischen Baar und Thalwil ist eine Voraussetzung für den Durchgangsbahnhof. Und bereits hinter dem Zeitplan: Die Eröffnung wurde nun auf 2037 verschoben. Weitere grössere Verzögerungen liegen für den Durchgangsbahnhof nicht drin. Stadt und Kanton Luzern sowie das Komitee tun gut daran, den Tunnelblick abzustellen. Und sich stärker für den Zimmerberg-Basistunnel II zu engagieren.