DACHTHEATER: «Stadtkeller»-Dach: Der beste Standort für Salle Modulable

Künstler, Standort und Konzept: Die Moggetätscher haben das Problem Salle Modulable in 18 Minuten gelöst.

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Auf dem Dach des «Stadtkellers» wird getreu dem Motto «Je suis modulable» geschoben. (Bild: Eveline Beerkircher / Neue LZ)

Auf dem Dach des «Stadtkellers» wird getreu dem Motto «Je suis modulable» geschoben. (Bild: Eveline Beerkircher / Neue LZ)

«Je suis modulable», ein Slogan der derzeit über dem «Stadtkeller» prangt. Mitte Dezember entschieden sich die Moggetätscher für den Dauerbrenner Salle Modulable. In der engeren Auswahl waren noch Marronistände und WC-Häuschen. Mit ihrem Maskenspiel nehmen sie Politik, Parteien oder auch die Polizei auf die Schippe. «Die Stadt liefert ständig und unaufgefordert dankbare Sujets», lobt Moggetätscher Marino Ma­lagoli.

Seit 1986 spielen die Moggetätscher jeweils an der Fasnacht mehrmals täglich auf dem «Stadtkeller»-Dach. Gegen halb zehn steigen die 34 Mannen und Frauen aufs Dach und fangen mit dem Theater an: 18 Minuten lang, bis zu zehn Mal pro Tag. Die Zeit sei enorm knapp, denn zu viele Künstler hätten ihr Auftrittsinteresse angemeldet, selbst verstummte, so Malagoli. Doch längst nicht alle sind willkommen. Mit einem Schlag auf den Buzzer wird dem Volk auf dem Sternenplatz signalisiert, wer darf und wer nicht. So gibt es etwa grünes Licht für die beiden Boxer, die sich zum Mani-­Matter-Lied «Zwee Boxer» die Köpfe einschlagen, auch Nena und Udo dürfen, ein Njet gibt es für Ivan Rebroff und die Schwimmgruppe «Wir suchen das Neubad». Die Entscheide sind nicht immer nachvollziehbar und meist modulable.

Sandra Monika Ziegler