Am Dienstagmorgen war der Bahnhof Luzern gesperrt. Grund dafür war ein gesprengter Bancomat. Die Polizei sucht Zeugen.
Am Bahnhof Luzern haben in der Nacht auf Dienstag unbekannte Täter einen Bancomaten gesprengt. Gemäss Polizeiangaben kam es unmittelbar vor der Flucht der Täter zu einem Handgemenge mit zwei Mitarbeitenden einer Sicherheitsfirma. Dabei wurde eine Person leicht an der Schulter verletzt. Die vier mutmasslichen Täter sind geflohen.
Alarmiert hatten die Polizei als erstes um 3.11 Uhr die zwei Mitarbeitenden einer Sicherheitsfirma. Christian Bertschi, Mediensprecher der Luzerner Polizei, erklärt: «Die Sicherheitsleute hörten die Detonation und begaben sich deswegen zum Perron. Dort erwischten sie die Täter in flagranti und versuchten, diese zurück zu halten. Bei diesem Handgemenge wurde eine der Sicherheitspersonen verletzt.» Eine zweite Meldung erreichte die Polizei direkt über die automatische Brandmeldeanlage des Bahnhofs.
Ob Gas oder Sprengstoff zum Einsatz kam, ist noch Gegenstand der Abklärungen. Zum Delikt- und Schadensbetrag können derzeit keine Angaben gemacht werden. «Die Ermittlungen zur Deliktsumme laufen noch, in Zusammenarbeit mit der Bank wird abgeklärt, wie viel Geld sich im Bancomaten befand», so Bertschi.
Die sofort eingeleitete Fahndung blieb vorerst erfolglos. Die Luzerner Polizei sucht Zeugen. Bei den mutmasslichen Tätern handelt es sich um vier unbekannte Männer, alle waren dunkel gekleidet und maskiert. Geflüchtet sind sie mit zwei dunklen Rollern in unbekannte Richtung.
Personen, die Hinweise zum Raubüberfall machen können, werden gebeten, sich bei der Luzerner Polizei unter der Telefonnummer 041 248 81 17 zu melden. Gemäss Auskunft der Polizei am Dienstagnachmittag sind Hinweise eingegangen, denen nachgegangen wird.
Rund zweieinhalb Jahre liegen zwischen dem aktuellen Fall in der Stadt Luzern und früheren Attacken auf Bancomaten. «Das ist der erste Fall im Kanton Luzern seit längerer Zeit. Zuletzt ist dies im April 2019 in Buchrain und Triengen innerhalb von einer Woche vorgekommen», erklärt Bertschi. Die Täter damals versuchten die Bancomaten aufzubrechen, blieben jedoch erfolglos. Bertschi sagt zur aktuellen Situation: «Es gab in letzter Zeit auch in anderen Kantonen Sprengungen. Wir vermuten, dass diese Welle von der deutschen und französischen Grenze her nun in der Zentralschweiz angekommen ist.»
Der Bahnhof Luzern musste aus Sicherheitsgründen am Dienstagmorgen vorübergehend komplett gesperrt werden, Züge fielen aus. Gemäss Polizei konnte die Sperrung um 06.40 Uhr grösstenteils aufgehoben werden. Am Vormittag waren noch die Gleise 14 und 15 gesperrt. Reisende mussten gemäss der SBB weiter mit Verspätungen und vereinzelten Ausfällen rechnen.
Die Störung im Bahnhof Luzern konnte behoben werden.
— RailService SBB CFF FFS (@RailService) December 21, 2021
Es ist noch mit Verspätungen und vereinzelten Zugausfällen zu rechnen.
Wir wünschen Ihnen einen guten Tag trotz diesen chaotischen Anfang.#railinfo
Im Einsatz standen nebst Einsatzkräften und Spezialisten der Luzerner Polizei auch Angehörige des Rettungsdienstes, der Feuerwehr Stadt Luzern, des Fedpol, des Forensischen Institutes Zürich sowie der Transportpolizei.