Jubiläum
Das plant der Kanton Luzern zu seinem 222. Geburtstag

2025 feiert der moderne Kanton Luzern sein 222-jähriges Bestehen. Dazu sollen 222 Themenplakate im Kanton aufgestellt werden. Die Bevölkerung ist dazu aufgerufen, Ideen einzubringen.

Dominik Weingartner
Drucken
Von links: Regierungsrat Marcel Schwerzmann, Designstudentin Jeanne Reinacher und Staatsarchivar Jürg Schmutz vor einem Plakatentwurf.

Von links: Regierungsrat Marcel Schwerzmann, Designstudentin Jeanne Reinacher und Staatsarchivar Jürg Schmutz vor einem Plakatentwurf.

Bild: PD

In zwei Jahren wird der Kanton Luzern 222 Jahre alt. Jedenfalls, wenn man den Kanton in seiner heutigen Form meint. Denn am 19. Februar 1803 erliess Napoleon die Mediationsakte, mit der die heutigen Grenzen des Kantons festgelegt worden sind. Für die Luzerner Regierung ist die dreistellige Schnapszahl Grund genug, um Geburtstag zu feiern. Man könnte heuer auch das 220-Jährige feiern, aber man will die diesjährigen Feierlichkeiten zum 175-jährigen Bestehen der Schweiz nicht konkurrenzieren.

Am Donnerstag stellte Bildungs- und Kulturdirektor Marcel Schwerzmann (parteilos) die Pläne vor. «Wir bringen den Luzernerinnen und Luzernern 222 Ereignisse näher, überraschend und informativ.» Im Fokus des Jubiläumsjahres unter dem Titel «LU 222» sollen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft stehen. «Um die Gegenwart zu verstehen, muss man die Vergangenheit kennen», so Schwerzmann. «Das Verständnis der Gegenwart ermöglicht uns, uns Gedanken über die Zukunft zu machen.»

Designwettbewerb an der Hochschule

Herzstück der Geburtstagsaktivitäten werden 222 Themenplakate, die dezentral im ganzen Kanton aufgestellt werden. Staatsarchivar Jürg Schmutz, der an der Ausarbeitung federführend mitwirken wird, nannte am Donnerstag einige Beispiele. So könne ein Plakat etwa das Hotel Schweizerhof zeigen, um etwas über die Entwicklung des Tourismus im 19. Jahrhundert zu erzählen. «Oder das Schlachtfeld in Gisikon, wo der Sonderbundskrieg entschieden wurde. Das ist einer der wichtigsten Orte der Luzerner Geschichte.»

Die Bilder sollen Hingucker sein, sagte Schmutz. Die Idee ist, mit einem kurzen Text einen Sachverhalt zu schildern. Über einen QR-Code können Interessierte online weiterführende Informationen abrufen. Die Plakate sollen wiedererkennbar sein.

Dafür sorgt das Design von Jeanne Reinacher. Die Studentin hat einen Wettbewerb an der Hochschule Luzern – Design & Kunst gewonnen. Reinachers Entwurf sieht vor, auf den Plakaten farbige Sticker abzubilden. «Mit kräftigen Farben soll Aufmerksamkeit hergestellt werden», sagte sie.

Tiefe Kosten dank Eigenleistung

Die Luzerner Regierung will das Projekt selber umsetzen und verzichtet auf die mitunter teure Hilfe einer Agentur. «Wir können das», sagte Schwerzmann selbstbewusst. Ein Vorteil dieses Vorgehens seien die vergleichsweise tiefen Kosten. 400’000 Franken sind für das Projekt eingestellt. Neben der Verwaltung und dem Staatsarchiv sollen weitere Luzerner Institutionen eingebunden werden, etwa die Zentralbibliothek, die Museen, die Hochschulen oder die Gemeinden.

Aber auch die Bevölkerung soll mithelfen. Ab sofort können unter www.lu.ch/verwaltung/BKD/222_Jahre_Luzern Vorschläge für Themen eingereicht werden. «Wir wollen Schulen, historische Vereine, aber auch Einzelpersonen in den Regionen dafür begeistern, Geschichten aus dem ganzen Kanton zum ‹Puzzle Luzern 222› beizusteuern», sagte Schwerzmann. Eingaben können noch bis Ende Jahr gemacht werden.