(gjo) Im Jahr 2020 sei der Schweizer Detailhandel «richtiggehend durchgerüttelt worden», schreibt die Credit Suisse in ihrer am Mittwoch erschienenen Studie «Retail Outlook». Die Massnahmen zur Eindämmung der Coronapandemie – insbesondere der Lockdown von Mitte März bis Mitte Mai – hätten markante und gleichzeitig sehr unterschiedliche Konsequenzen für die Umsatz und Gewinnentwicklung der verschiedenen Segmente in der Detailhandelsbranche gehabt.
Konkret konnte der Food-Bereich stark profitieren, während die Umsätze der meisten anderen Bereiche (etwa Bekleidung) eingebrochen sind. Damit bestätigt die Studie, die jeweils in Zusammenarbeit mit dem Beratungsunternehmen Fuhrer & Hotz entsteht, was bereits von einzelnen Detailhändler zu vernehmen war. Das Warenhaus Manor etwa sagte auf Anfrage von CH Media, dass es beim Weihnachtsgeschäft Verluste im Bekleidungsbereich mit seiner Food-Abteilung kompensieren konnte.
Laut der Studie bleiben die Aussichten für die Zukunft getrübt. Die CS-Ökonomen gehen davon aus, dass das Konsumverhalten der Schweizer Bevölkerung noch für einige Monate durch die Pandemie mitbestimmt wird. Da die Homeoffice-Anteile gross bleiben dürften, müsse der Detailhandel auch dieses Jahr mit geringeren Frequenzen rechnen – während des Lockdowns seien die Passantenfrequenzen um bis zu 80 Prozent zurückgegangen. Laut der Studie wird der Umsatz im Food-Handel gegenüber letztes Jahr um 6 Prozent sinken, während sich das Bekleidungs- und Schuhsegment um 2 Prozent erholen sollte.