Apple hat am Montag einen eigenen Video-Streamingdienst vorgestellt. Im Angebot mit dem Namen "Apple TV Plus" sollen im Auftrag des Konzerns gedrehte Serien und Filme exklusiv verfügbar sein. Damit konkurriert Apple mit Diensten wie Netflix oder Amazon Prime Video.
Normalerweise stellt Apple an seinen Konferenzen mit grossem Tamtam neue Geräte vor: Etwa die Apple-Uhr oder die neuste Generation des iPhones. Doch als Konzernchef Tim Cook die Bühne in Cupertino (Kalifornien) betrat und die Show startete, die weltweit auf Hunderten News-Portalen live übertragen wurde, sagte er: «Diesmal wird es ein ganz anderer Anlass sein.» Cook präsentierte keine Hardware, sondern neue digitale Dienste: Abonnements für Filme, Spiele und Nachrichten.
Apple ist zwar dank dem iPhone zum wertvollsten Unternehmen der Welt geworden. Aber die Verkäufe flachen ab, Konkurrenten wie Huawei oder Samsung wachsen schneller. Cook will die Abhängigkeit von seinem über zehnjährigen Bestseller verringern. Die Umsätze der Zukunft sollen aus Abonnements kommen. Die «Financial Times» zitierte einen Analysten, der die Strategie so auf den Punkt brachte: «Apple versucht, ein Netflix für jedes und alles zu werden: Für Musik, News, Magazine, Videos und Games.»
Konkret kündigte Cook folgende Abo-Dienste an:
Darüber hinaus gab Cook auch die Lancierung einer eigenen Kreditkarte bekannt, die in Verbindung mit dem Bezahldienst Apple Pay genutzt werden kann. Es sei «die grösste Kreditkarten-Innovation seit 50 Jahren», sagte Cook grossspurig. Hierzu arbeitet der hippe Apple-Konzern mit der konservativen Wall-Street-Bank Goldman Sachs zusammen. Die dürfte Apple-Fans nicht wirklich sympathisch sein – aber der (Geschäfts-)Zweck heiligt auch für Apple alle Mittel.