Wintersport
Superzahlen dank Superwinter: Skiorte feiern erfolgreichste Saison seit langem

Dank viel Schnee und tollem Wetter sind die Bergbahnen so gut ausgelastet wie seit Jahren nicht mehr. Manche Bahn träumt bereits von alten Rekorden.

Beat Schmid
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Das zweite Jahr infolge gehts im Wintersport hoch hinaus.Urs Flüeler/Key

Das zweite Jahr infolge gehts im Wintersport hoch hinaus.Urs Flüeler/Key

KEYSTONE

In den Bergen herrschen Traumbedingungen. Viel Sonne und perfekte Schneeverhältnisse. Auf 2000 Meter Höhe liegen zum Teil noch deutlich mehr als zwei Meter Schnee. Da es in den Nächten oft stark abkühlt, befinden sich die Pisten in exzellentem Zustand. Bleibt es in den nächsten drei Wochen bis Ostern weiterhin so schön, werden die allermeisten grösseren Skigebiete glänzende Resultate erzielen.

Doch schon jetzt zeichnet sich ab: Die Wintersaison 18/19 wird die erfolgreichste der letzten Jahre sein. Bahnbetreiber zeigen sich auf Anfrage der Redaktion CH Media «sehr zufrieden» mit den bisher erzielten Einkünften. Die sogenannten Ersteintritte oder Skier-Days konnten sie gegenüber dem Vorjahr um rund fünf Prozent steigern. Der Walliser Skiort Zermatt, die Destination mit den meisten Eintritten, konnte «im Vergleich zu den Vorjahren wiederum eine Steigerung erzielen», sagt Bahnsprecher Mathias Imoberdorf.

Auch die Engadin St. Moritz Mountains AG erwartet für die Wintersaison ein Plus von fünf Prozent. Sie wird damit die Ersteintritte gegenüber dem Vorjahr auf 1,15 Millionen steigern. Die Bergbahnen im Oberengadin liegen damit gut im Rennen. Die zusammengelegten Skigebiete Arosa und Lenzerheide erwarten gar einen Anstieg von acht Prozent auf über 1,3 Millionen Eintritte.

Ebenfalls eine deutliche Steigerung erwartet Laax. «Dieser Winter war sehr gut», sagt Weisse-Arena-Sprecherin Christina Ragettli. Die Region dürfte die Grenze von 1 Million Eintritten sprengen. Zuletzt erreichte man das in der Saison 2009/10. Damit kommt man dem absoluten Eintrittsrekord von 1,08 Millionen (2002/2003) nahe.

Einen Rekord vermelden konnten diese Woche die Jungfrau-Bahnen. Total 1,07 Millionen Gästen transportierten deren Eisenbahnen ins ewige Weiss – so viel wie noch nie. Kräftig bergauf geht es auch in der Innerschweiz. Bereits früher verkündeten die Titlis Bergbahnen mit 1,24 Millionen Fahrgästen (Saison 17/18) neuen Besucherrekord.

Das Wetter war entscheidend

«Es gibt einen generellen Aufwärtstrend, aber dieser findet nicht in dem Ausmass statt, wie wir das jetzt sehen», sagt der Luzerner Wirtschaftsprofessor Philipp Lütolf. In erster Linie sei das Wachstum auf das gute Wetter und den reichlich vorhandenen Schnee zurückzuführen, sagt der Tourismus- und Bergbahnexperte.

Die erfreuliche Wintersaison werde sich positiv auf die Cashflows der Bergbahnen auswirken, ist Lütolf überzeugt. «Entscheidend für die finan- zielle Situation der Betreiber wird aber sein, wie sich die nächsten fünf Jahre entwickeln werden.»