Der Referenzzinssatz Saron («Swiss Average Rate Overnight») wird seit 2017 von der Nationalen Arbeitsgruppe für Refereinzzinssätze in Franken als Ersatz für den Schweizer-Franken-Libor empfohlen. Seit letztem Jahr verwendet ihn die Nationalbank für ihren Leitzins. Er basiert auf den Transaktionen des Repo-Marktes. Nun lanciert die Raiffeisen als erste Schweizer Retailbank eine Saron-Hypothek und einen Saron-Kredit für Firmenkunden. Das teilt sie am Donnerstag mit.
Der Saron-Zinssatz sei bei Marktturbulenzen stabiler, generell weniger volatil, ohne grosse Zinssprünge nach Zinsperioden und Kunden profitierten in der Regel vom tiefsten Marktzins, so die Raiffeisen. Der Saron-Zinssatz sei «repräsentativ, robust und im Gegensatz zum Libor nicht manipulierbar». Mit der Lancierung der neuen Saron-Produkte leiste die Raiffeisen «einen wichtigen Beitrag zur Stabilität des Finanzmarkts».
Weiterhin Libor-Kredite für Firmenkunden
Bei Geldmarkthypotheken, die neu abgeschlossen oder verlängert werden, bietet Raiffeisen nur noch Saron-Flex-Hypotheken statt der bisherigen Libor-Hypotheken an. Firmenkunden könnten aber weiterhin auf Libor-Kredite mit einer Laufzeit bis Ende 2021 zurückgreifen.
Der Saron wird von der SIX-Gruppe berechnet und alle zehn Minuten publiziert. Er existiert bereits seit 2009 und wurde von der Nationalbank zusammen mit der SIX Swiss Exchange CHF-Referenzzinssätze für die Finanzmärkte entwickelt. Raiffeisen orientiert sich für die neuen Produkte am täglichen Saron-Zinssatz um 18 Uhr.