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Die Dottikon ES expandiert kräftig im ersten Halbjahr. Die Firma ist weder in die Herstellung von Impfstoffen gegen das Corona-Virus involviert noch stellt das Unternehmen Substanzen zur Behandlung von Covid-19 her. Trotzdem hat sich der Aktienkurs der Gesellschaft in den vergangenen zwölf Monaten verdreifacht.
Dottikon Exclusive Synthesis zeigt sich in unveränderter Topform. Das Pharmaunternehmen von Markus Blocher, dem Sohn von Alt Bundesrat Christoph Blocher, hat in den ersten sechs Monaten des Anfang April begonnenen Geschäftsjahres den Umsatz um 18 Prozent auf knapp 92 Millionen Franken gesteigert und die Profitabilität auf hohem Niveau weiter gesteigert. Bis Ende März erwarte Dottikon ES einen Umsatz über die gesamte Zwölfmonatsperiode von über 200 Millionen Franken, heisst es in dem am Freitag um Mitternacht veröffentlichten Semesterbericht des Unternehmens.
Allein in den vergangenen zwölf Monaten hat die amerikanischen Medikamentenzulassungsbehörde grünes Licht für den Verkauf von sechs neuen Präparaten gegeben, deren Wirkstoffe aus der Produktion von Dottikon ES stammen. Mit dem Erreichen der 200-Millionen-Franken-Marke schafft die Aargauer Produzentin von Zwischenprodukten und Exklusivwirkstoffen für Medikamentenhersteller sowie von Veredelungschemikalien eine Verdoppelung der Verkäufe innert fünf Jahren.
Dottikon ES ist weder in die Herstellung von Impfstoffen gegen das Corona-Virus involviert noch stellt das Unternehmen Substanzen zur Behandlung von Covid-19 her. Trotzdem hat sich der Aktienkurs der Gesellschaft in den vergangenen zwölf Monaten verdreifacht. Die Investoren billigen der Firma mit ihren 630 ausschliesslich in Dottikon tätigen Mitarbeitern einen Börsenwert von aktuell rund 1,9 Milliarden Franken zu. Basierend auf der zum Halbjahr ausgewiesenen Reingewinn-Marge von 23 Prozent des Umsatzes entspricht diese Bewertung etwa dem 40-fachen erwarteten Gewinn für das laufende Geschäftsjahr (48 Millionen Franken).
Diese hohe Börsenbewertung nimmt weitere Jahre starken Umsatzwachstums vorweg. Das ist auch die Erwartung von Markus Blocher und seinem Management. Eben erst hat der Verwaltungsrat eine Investition über 275 Millionen Franken zum Bau einer neuen Mehrzweckproduktionsanlage beschlossen. Die Anlage soll 2025 in Betrieb gehen, schreibt die Firma. In den kommenden zwei Jahren ist die Schaffung von 100 neuen Arbeitsplätzen in Dottikon vorgesehen. Schon im Berichtshalbjahr ist das Personaletat um knapp 40 Stellen gestiegen.
Über einen Zehnjahreszeitraum rechnet Dottikon ES mit Investitionen von rund 600 Millionen Franken. Ein Teil davon soll durch eine Kapitalerhöhung finanziert werden. Die entsprechenden Beschlüsse wird die Generalversammlung heute Freitagnachmittag fällen. Markus Blocher besitzt rund 72 Prozent aller Aktien. Dessen Schwester Miriam besitzt rund fünf Prozent der Anteile und Bachem-Gründer Peter Grogg sieben Prozent. Blocher denkt daran, den Anteil frei handelbarer Aktien auf über 20 Prozent zu erhöhen, damit die Aktien seiner Firma für eine Aufnahme in den Swiss-Performance-Index der Schweizer Börse qualifizieren.