An den Flughäfen bilden sich zur Ferienzeit vermehrt lange Warteschlangen. Grund dafür sind die aufwändigen Kontrollen der Covid-Reisedokumente. Nun will die Swiss Abhilfe schaffen.
Bis zu drei Mal länger dauert derzeit der Prozess beim Check-in im Vergleich zu Vor-Corona-Zeiten. Grund dafür sind die zahlreichen Kontrollen von Dokumenten: vom Pass, über das Impfzertifikat bis hin zum Covid-Testnachweis. Vergangene Woche musste die Swiss deshalb gar einen Flug nach São Paulo auf den nächsten Tag verschieben, da die Nachtflugsperre in Kraft trat.
Nun möchte die Lufthansa-Tochter die Situation vereinfachen. «Wir sind daran, Self-Service-Möglichkeiten zu entwickeln», sagt Swiss-Sprecherin Karin Müller. Dies gestalte sich aufgrund der sehr unterschiedlichen und sich laufend verändernden Einreisebestimmungen jedoch als sehr herausfordernd. «Nächste Meilensteine sind im August zu erwarten.» Wie diese genau aussehen werden, verrät Müller nicht.
Die Airlines delegieren die Dokumentenkontrolle an den Flugservice-Dienstleister Swissport. Dessen Sprecherin Nathalie Berchtold bestätigt, dass am Landesflughafen in Zürich bereits zwei Testläufe durchgeführt wurden, einerseits mit der App des Airline-Verbands Iata mit Sitz in Genf, und der «Airport Companion App». Wegen mangelnder globaler Standards und fehlender QR-Codes auf Test- und Impfzertifikaten mussten die Tests aber abgebrochen werden. Denn nur mit diesen beiden Voraussetzungen kann die digitale Dokumentenkontrolle sichergestellt werden.
Bei beiden App-Angeboten ist es möglich, alle Dokumente aufs Handy zu laden. Die App kontrolliert dann automatisch, ob alle Reiserichtlinien des jeweiligen Ziellandes eingehalten werden. Dass zum Beispiel ein gültiger Covid-Test und ein Impfzertifikat vorliegt, oder dass die Reiseregistrierung auf der staatlichen Webseite erfolgt ist.
«Das Ziel wäre, dass die Passagiere bald eine Handy-App, welche die Covid-Zertifikate vorab prüft, am Check-in-Schalter einscannen können, oder dass die Überprüfung der Dokumente vorab über ein Service Center stattfindet, wobei der Ticket-Buchung ein Ok-Status hinterlegt wird», sagt Berchtold.
«So würde der aufwändige Dokumenten-Check der Covid-Zertifikate beim Check-in und am Gate, der heute viel Zeit benötigt, wegfallen.» Voraussetzung dafür wäre laut Berchtold aber, dass sich die Staatengemeinschaften möglichst rasch auf globale Standards für Covid-Zertifikate einigen würden.