Theoretisch tönen die Pläne des Bundesamts für Landwirtschaft (BLW) wohl gut, schreibt der Schweizerische Bauernverband (SBV) in einer Mitteilung vom Dienstag. So sollen die Bauern Direktzahlungen erhalten, wenn sie einen Beitrag an die Versorgungssicherheit, die Ökologie, das Tierwohl oder den Landschaftsschutz leisten.
Diese Grundzüge waren bereits seit vergangenem September bekannt, doch erst Ende letzter Woche hatte das BLW interessierte Kreise darüber informiert, wie die Direktzahlungen nun konkret umverteilt werden. So werden beispielsweise Tierbeiträge gestrichen und auf die Flächen umgelagert. Der SBV bezeichnet dies als "inakzeptabel".
Gerade diese Umverteilung lobt hingegen der Verein Vision Landwirtschaft, nach eigenen Angaben eine fachlich breit abgestützte Denkwerkstatt. Doch das Hauptproblem seien nach wie vor die Pauschalzahlungen. Diese würden einfach unter neuen, wohlklingenden Namen wie Versorgungsbeiträge oder Kulturlandbeiträge geführt.
Stossrichtung zwar gutFür die Agrarallianz, zu der sich 17 Organisationen zählen, stimmt trotz einiger Kritikpunkte die Stossrichtung. Bestehende Fehlanreize wie die Tier- und Flächenbeiträge ohne Leistungsbezug könnten eliminiert werden.
Die sogenannten Anpassungsbeiträge, welche die Betriebe vorübergehend erhalten, sollten später in leistungsbezogene Direktzahlungen umgelagert werden. Diese Mittel dürften nicht verloren gehen, schreibt die Agrarallianz ebenfalls am Dienstag und ist damit der gleichen Meinung wie der SBV, der "nichts anders als eine versteckte Senkung" befürchtet.