Der Franken ist stark. Dennoch werden die Importpreise nicht gesenkt. Der Detailhändler Migros fordert nun ein Bundesgesetz, das Markenartikelhersteller und Generalimporteure zur Weitergabe der Währungsgewinne an die Konsumenten zwingen würde.
«Man müsste jetzt die Vertikalabsprachen mit einem dringlichen Bundesgesetz möglichst rasch unterbinden», sagt Martin Schläpfer, Leiter der Direktion Wirtschaftspolitik der Migros gegenüber der Zeitung „Der Sonntag".
Vertikalabsprachen sind Abreden zwischen Unternehmen verschiedener Wertschöpfungsstufen. Etwa wenn ein Hersteller seinem Verkäufer den Preis vorschreibt. Der ehemalige Preisüberwacher Rudolf Strahm schätzt, dass die Schweiz jährlich rund 20 Milliarden Franken zu viel für Importgüter bezahlt - wegen der nicht weitergegebenen Währungsgewinne.
Bundesrat Johann Schneider-Amman lädt deshalb diesen Mittwoch alle wichtigen Akteure zu einem Krisengipfel nach Bern. Dabei will er Druck aufsetzen und den Importeuren ins Gewissen reden.