Schwedens Finanzminister und Ratsvorsitzender Anders Borg sprach nach dem Treffen von einem "starken Konsens innerhalb der EU", was die Bonuszahlungen betrifft. "Wir müssen in dieser Diskussion mehr Muskeln und scharfe Zähne zeigen", sagte Borg weiter.
Die Zahlungen sollen stärker an die Leistung einer Führungskraft gebunden sein. Ein Institut soll dafür bestraft werden können, wenn es sich nicht an die Vorgaben hält.
"Es gab einen europäischen Konsens, in Details sind aber noch Unterschiede da", sagte der österreichische Finanzminister und Vizekanzler Josef Pröll dazu. "Es kann nicht sein, dass Manager mit Tagesgewinnen unglaubliche Summen abschöpfen."
Eine schärfere Haltung der EU verhinderte offenbar Grossbritannien. Eine Beschränkung von Boni ist offenbar nicht geplant. Auch auf konkrete Sanktionsmechanismen gegen übermässige Vergütungen konnten sich die Mitgliedstaaten nach Diplomatenangaben nicht verständigen.
Für die schwedische EU-Ratspräsidentschaft steht fest, dass es noch viel Arbeit gibt. Auch US-Präsident Barack Obama habe sich zu Vergütungen für Banker entsprechend geäussert. Er glaube daher an eine Vereinbarung beim G-20-Gipfel in Pittsburgh, sagte Borg.
Die EU-Finanzminister einigten sich zudem darauf, den Anteil der Europäischen Union am Internationalen Währungsfonds (IWF) auf 125 Mrd. Euro aufzustocken. Erst im März hatten die EU-Staaten ihren Anteil an der IWF-Krisenhilfe auf 75 Mrd. Euro erhöht.