Die Pferdenärrin ist auch eine erfolgreiche Geschäftsfrau

Nicolas Hayeks Tochter Nayla Hayek wurde vom Aufsichtsgremium einstimmig zu seiner Nachfolgerin gewählt. Wer ist die 59-jährige Pferdezüchterin, die filessend arabisch spricht?

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Nayla Hayek
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Nicolas Hayek und seine Tochter Nayla
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Keystone

Nayla Hayek (59) ist bereits seit 1995 Mitglied im Verwaltungsrats des Hayek-Konzerns. Seit Anfang 2008 führt Nayla auch die Uhrenmarke Tiffany, die aus einer Allianz mit dem gleichnamigen, berühmten amerikanischen Schmuckkonzern hervorgegangen ist. Tiffany ist so etwas wie der „Brand" der Berühmten, unvergessen der Filmklassiker mit Audrey Hepburn, „Frühstück bei Tiffany", wo die Preziosen dieses Unternehmens Synonym für adeligen, kostbaren, ja unerschwinglichen Chic sind.

Eigentlich wollte Nayla Archäologie studieren. Doch dann wurde ihr ihr Hobby, die Pferdezucht, zuerst Berufung, dann Beruf. Als junges Mädchen bekam die Pferdenärrin von ihren Eltern ein Pony geschenkt.

Als Nayla älter wurde, kamen noch ein paar Pferde dazu, unter anderem eine anglo-arabische Stute, wie Jürg Wegelin in seiner unautorisierten Biografie „Mister Swatch, Nicolas Hayek und das Geheimnis seines Erfolgs", verrät. Doch als die Hayeks einmal vom Kronprinzen Faisal von Saudi-Arabien besucht wurden, schenkte dieser Nayla eine Vollblut-Araberstute, und lernte so die arabischen Rassepferde kennen.

Bald warf das saudiarabische Rennblut ein Fohlen, das Nayla Ayesha taufte. Und so stieg Nayla in die Pferdezucht ein. Jahre später revanchierte sie sich bei Faisal für das frühere Geschenk. Sie vermachte dem Königshaus ihren Grauschimmel, den sie Omega-Massud taufte, dem deutschen Wirtschaftsminister Jörgen Möllemann, damit dieser bei seinem Staatsbesuch dem Königshaus und König Fahd von Saudi-Arabien das kostbare Pferd schenken konnte. Ein nach einer Prestigemarke benanntes Pferd verschenken - das war ganz im Hayekschen Sinne ein genialer Marketing-Schachzug.

Nayla Hayek hat einen guten Namen in der Pferdezucht. Sie besitzt in der Nähe von Baden ein eigenes Gestüt mit den Namen Hanaya, was kleines Glück bedeutet. Sie hält dort vornehmlich arabische Vollblüter. Durch ihre Pferdezucht hat sie in er arabischen Welt ein gutes Netzwerk aufbauen können. In Saudi-Arabien kann sie das als Delegierte der Swatch-Group allerdings nicht nutzen, weil die Geschäftswelt männlich dominiert ist. In den Golfstaaten ist das anders. Dort ist sie mehrere Jahre als Beraterin unterwegs; sie spricht fliessend Arabisch.

Lesetipp: Jürg Wegelin: Mister Swatch. Nicolas Hayek und das Geheimnis seines Erfolgs. Nagel und Kimche, Zürich 2009.