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Gemäss einem Bericht des Handelsblatt diskutiert die Europäische Zentralbank Einschränkungen beim Kapitalverkehr auf Zypern. Es wäre das erste Mal, dass die Europäische Gemeinschaft einen solchen Schritt unternimmt.
Die Bürger Zypern müssen sich auf harte Zeiten einstellen: Offenbar bereitet die Europäische Zentralbank EZB an Massnahmen zur Einschränkung des Kapitalverkehrs, wie das Handelsblatt aus Notenbankkreisen erfahren hat. Dazu zählen Einschränkungen beim Bargeldbezug an Bankschaltern und Geldautomaten, das Einfrieren der Spareinlagen und Einschränkungen bei der Geldüberweisung. Überweisungen ins Ausland dürften dann nur noch mit der Zustimmung der nationalen Notenbank vorgenommen werden.
Reglementierungen sollen auch dann kommen, wenn sich Zypern mit der EZB auf den jetzt diskutierten Rettungsplan einigt. Man geht davon aus, dass die Zyprioten ihre Banken stürmen werden, wenn diese nach über einer Woche wieder ihre Türen öffnen. Die EZB wolle laut dem Bericht ihre Einschränkungen sozialverträglich gestalten. Renten und Sozialleistungen würden weiter ausbezahlt.
Gestern Abend hatte das Parlament in Nikosia die zuvor geplante Abstimmung über die jüngste Variante des Retttungsplans auf Freitagmorgen verschoben. Die Parlamentarier rauchten mehr Zeit. Die Finanzminister der Eurozone hatten nach einer Telefonkonferenz von Zypern gefordert, die von der Troika festgelegten Eckwerte zu respektieren.