Pro Natura lanciert im Aargau die Gewässer-Initiative. Es soll entlang der Flüsse und Seen mehr Raum für natürliche Feuchtgebiete geben. Der Konflikt mit den Bauern ist da vorprogrammiert. Im «TalkTäglich» duellieren sich Matthias Betsche von Pro Natura Aargau und Christoph Hagenbuch vom Aargauer Bauernverband.
«Es ist wichtig, dass wir uns über das Problem einig werden», wiederholte Matthias Betsche von Pro Natura Aargau mehrmals im «TalkTäglich» und versuchte zu verdeutlichen, dass die Entwässerung von Feuchtgebieten im Kanton Aargau zu grossem Biodiversitätsverlust geführt hat. Darum sei die Gewässer-Initiative nun notwendig.
Sein Diskussionspartner Christoph Hagenbuch vom Aargauer Bauernverband allerdings wehrte sich vehement gegen die Initiative. Er sehe darin einen massiven Verlust von wertvollem Kulturland und wirft den Umweltverbänden unter anderem Egoismus vor. Im Namen der Aargauer Bauern sagt er:
«Es kann nicht sein, dass wir uns immer wieder für gesellschaftliche Fehler rechtfertigen müssen.»
Besonders die 1000 Hektaren Fläche, die aufgewertet werden sollen, sind Hagenbuch ein Dorn im Auge. «Umgerechnet sind 50 Landwirtschaftsbetriebe betroffen, die Pro Natura gerne vernichtet sehen würde», greift er Betsche an. Biodiversitätsmassnahmen seien auch in bebauten Gebieten möglich.
Doch Betsche beharrt auf der Notwendigkeit der Massnahmen. «Wir müssen ins Bewusstsein bringen, dass man zu weit gegangen ist mit der Entwässerung», sagt er. Die Umweltverbände würden gerne mit den Bauern zusammenarbeiten, um mehr Feuchtgebiete zu schaffen. «Der Auenschutzpark zeigt, dass man das gemeinsam machen kann.» Erst dann hakt auch Hagenbuch ein und sagt: «Wenn wir es schaffen, dass die Bauern die Flächen freiwillig zur Verfügung stellen, dann habe ich nichts dagegen.» (gue)