Die Jahre wechseln, die Themen aber kaum: Im ersten «Sonntalk» des neuen Jahres dominierte wieder Corona die Gesprächsrunde zwischen SP-Nationalrat Fabian Molina, SVP-Nationalrätin Esther Friedli und FDP-Ständerat Damian Müller. Die Standpunkte der drei Politiker zur Coronapolitik unterscheiden sich deutlich voneinander, doch es gibt Gemeinsamkeiten.
Etwa beim Thema Triage nach Impfstatus. «Wenn wir beginnen, die Menschen zu unterscheiden, dann kommen wir in die Barbarei», sagt Molina und erhält dafür Zuspruch von Friedli. Eine solche Form der Triage öffne ein Tor dazu, dass künftig auch Übergewichtige, Extremsportler und Raucherinnen und Raucher auf eine gute Gesundheitsversorgung verzichten müssen. Er hängt an:
«Ich finde es absurd, dass wir die Triage verpolitisieren, noch bevor wir die Esoterikerinnen und Esoteriker zum Impfen aufgefordert haben.»
Esther Friedli kritisiert unter anderem auch die magere Datenlage zu den Intensivstationen. Sie sagt: «Es ist ein grosses Versagen der Kantone und des Bundesamts für Gesundheit, dass sie nach zwei Jahren Pandemie keine bessere Daten zu den Patienten haben.»
Derweil zweifelt Damian Müller am Nutzen eines erneuten Lockdowns, um einen möglichen Kollaps der Spitäler zu verhindern. Er frage sich, ob das nur mit Schliessungen zu verhindern ist, oder ob es auch andere Möglichkeiten gibt. «Ich bin überzeugt, dass die Distanz- und Hygieneregeln weitere Möglichkeiten wären.» Diese müsse man sofort wieder einführen.
Das sieht Fabian Molina anders. «Ich glaube, im Januar kommen wir nicht mehr um Schliessungen herum», sagt er und sucht das Versagen in der verspäteten Impfkampagne und den dritten Impfungen.
(gue)