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Seit gut einem Jahr ist er im Zoo Zürich zu sehen und seither wird vor allem über sein Aussehen geredet – doch der Nacktmull ist so viel mehr. In diesem Video erzählt er gleich selber, was seine Spezies ausmacht, wie seine Kolonien aufgebaut sind und wozu sein Röhrensystem dient.
Nacktmulle gehören wohl nicht zu den schönsten Tieren: Sie sind faltig, nackt und haben riesige Schneidezähne. Zudem sind sie fast blind und nicht einmal ihre eigene Körpertemperatur können die Nagetiere selber regulieren.
«Aus biologischer Sicht stellt der Nacktmull aber die meisten anderen Tiere in den Schatten», heisst es beim Zoo Zürich, wo seit der Eröffnung der Lewa-Savanne vor einem Jahr auch zwei Nacktmullkolonien leben.
Zum Beispiel sind Nacktmulle ausserordentlich fleissig. Um ihre Körpertemperatur konstant zu halten, buddeln die kleinen Nager bis zu drei Kilometer lange Röhrensysteme mit unterschiedlichen Kammern in den Boden, die immer etwa gleich warm bleiben.
Trotz ihrer Blindheit sind die Kammern der Nacktmulle genau strukturiert und dienen jeweils einem Zweck: Aufbewahrung, Schlafzimmer, Klo. Tasthaare helfen bei der Orientierung.
Die teilweise sehr hohen Kohlendioxidwerte in dem Gangsystem wären für Menschen tödlich, dem Nacktmull aber scheint das nichts auszumachen. Im Gegenteil: Das kleine Tierchen kann über 25 Jahre alt werden.
Auch unter sich sind die Nagetiere gut – und für Säugetiere einzigartig – organisiert: Jeder hat eine Funktion und ist der Königin untergeordnet. Diese ist zuständig für den Nachwuchs. Das Gruppenverhalten ähnelt damit jenem der Bienen oder Ameisen.
Aber das ist noch lange nicht alles. Nacktmulle sind scheinbar gegen viele Krankheiten resistent, sogar gegen Krebs. Nicht einmal Inzucht kann ihrer Art etwas anhaben. Das macht das Tier laut dem Zoo Zürich «zu einem gefragten Modellorganismus in der Forschung». Vom Nacktmull kann auch der Mensch also noch so einiges lernen. (gue/smo)