Die Zürcherinnen und Zürcher haben am Sonntag die VCS-Initiative "Bahnhof Stadelhofen: pünktlich und zuverlässig" abgelehnt.
Die Zürcherinnen und Zürcher haben am Sonntag die VCS-Initiative "Bahnhof Stadelhofen: pünktlich und zuverlässig" abgelehnt. Der Entscheid fiel mit einem Nein-Stimmenanteil von 66,59 Prozent deutlich aus. Direkte Auswirkungen hat die Ablehnung aber nicht - denn der Bund will den Stadelhofen ohnehin ausbauen.
Für die Initiative waren 141'538 Stimmberechtigte, dagegen waren 282'115. Die Stimmbeteiligung betrug 50,41 Prozent. Keine einzige Zürcher Gemeinde nahm die Vorlage an.
Ziel der Initiative war es, dem Bund eine Vorfinanzierung für das Ausbauprojekt zu gewähren, falls dieser nicht über genügend Mittel verfügen sollte. Nötig wäre die vom VCS geforderte Vorfinanzierung aber wohl ohnehin nicht geworden, denn der Kanton Zürich zahlt jährlich 117 Millionen Franken in einen Fonds ein, mit dem Ausbauten der Bahninfrastruktur finanziert werden.
Dieser Fonds war Hauptteil der Fabi-Vorlage, die im vergangenen Februar vom Schweizer Volk angenommen wurde. Mit diesem Ja wurde die VCS-Initiative somit eigentlich hinfällig. Der VCS zog sie aber nicht zurück, um den Druck aufrecht zu erhalten.
Viertes Gleis und zweiter Tunnel
Sowohl beim Kanton als auch beim Bund ist der Ausbau des überlasteten Bahnhofs Stadelhofen unbestritten. Stadelhofen ist nach Zürich HB und Bern der drittgrösste Bahnhof der Schweiz - und dies mit seinen bis jetzt nur drei Gleisen. Kommt es hier zu einer Störung, ist häufig das ganze S-Bahnnetz betroffen.
Geplant sind deshalb der Bau eines vierten Gleises sowie eines zweiten Riesbachtunnels zwischen Stadelhofen und Tiefenbrunnen.
VCS: Jetzt muss man auf Bern warten
Der VCS zeigte sich wegen des Neins aber nicht enttäuscht. Trotz dieses Ergebnisses sei sie zuversichtlich, dass der Bahnhof Stadelhofen ausgebaut werde, sagte Gabi Petri vom VCS Zürich gegenüber Radio24. Jetzt müsse man eben auf Bern warten.
Ein Ja hätte dem Anliegen in Bern eine höhere Verbindlichkeit gegeben, sagte Petri weiter. "Aber das Volk hört eben auf die Regierung." Man werde diese dann rechtzeitig an ihre Versprechen gegenüber dem Zürcher Volk erinnern.