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Betrunkene und Bekiffte, die sich oder andere gefährden, werden von der Polizei wohl definitiv in die Zürcher Ausnüchterungs- und Betreuungsstelle (ZAB) gebracht. Dort werden sie unter medizinischer Betreuung ausgenüchtert.
66,9 Prozent der Stadtzürcher Stimmberechtigten haben der gesetzlichen Grundlage für den Betrieb zugestimmt.
74'119 legten ein Ja in die Urne, 36'655 ein Nein. Die Stimmbeteiligung betrug 51,1 Prozent.
Seit 2010 wird die im Volksmund "Hotel Suff" genannte Einrichtung unter dem Namen "Zentrale Ausnüchterungsstelle" (ZAS) als schweizweit einmaliger Pilotbetrieb geführt. Davor wurden Betroffene auf den regionalen Polizeiwachen ohne entsprechende Betreuung untergebracht oder landeten im Notfall der Spitäler.
Der Testbetrieb bei der Urania-Polizeiwache in der Nähe des Zürcher Hauptbahnhofs zeigte, dass der Hauptnutzen des "Hotel Suff" darin liegt, die gesundheitlichen Risiken bei der Ausnüchterung zu vermindern und die Sicherheit für alle Betroffenen zu erhöhen. Zudem werden die Notfallaufnahmen der Spitäler, der Rettungsdienst und die Polizei entlastet.
Neu werden auch verwirrte Personen aufgenommen
Nach Ende der Pilotphase nimmt das "Hotel Suff" am 1. April 2015 nun seinen definitiven Betrieb auf. Neu werden in der Einrichtung auch Personen abgeklärt, die voraussichtlich fürsorgerische Hilfe brauchen.
Der jährliche Nettoaufwand für den definitiven Betrieb wird auf 1,2 Millionen Franken veranschlagt. Zudem müssen noch bauliche Anpassungen für 1,3 Millionen Franken vorgenommen werden.
Geöffnet sein soll die ZAB täglich von 22 Uhr bis 12 Uhr des Folgetages. Die Stadt Zürich rechnet mit jährlich insgesamt etwa 1000 Klientinnen und Klienten. Zudem können auch die Kantonspolizei und die Gemeindepolizeien gegen eine kostendeckende Abgeltung Leute einweisen.
Wer von der Polizei eingeliefert wird, muss sich an den Sicherheitskosten von rund 1750 Franken mit bis zu 600 Franken beteiligen. Medizinische Leistungen werden unabhängig von einer Verrechnung der Sicherheitskosten gemäss Krankenversicherungsgesetz in Rechnung gestellt.
Wolff setzt sich gegen eigene Partei durch
Insbesondere an den Kosten schieden sich im Vorfeld die Geister. Bürgerliche Parteien forderten eine höhere Beteiligung an den Sicherheitskosten. Man wolle keine Kampftrinker mit Steuergeld subventionieren, lautet das gängigste Argument.
Die Grünen und die Alternative Liste (AL) machten sich für den Nulltarif stark. Die Arbeit der Polizei sei ein Service public. Zudem störten sie sich an der "Zwangseinweisung".
Die AL stellte sich somit gegen ihren eigenen Stadtrat, Polizeivorsteher Richard Wolff. Dieser hatte das "Hotel Suff" stets als ein für ihn zwar schwieriges Geschäft bezeichnet, aber es sei eine "gute und sinnvolle Lösung".