Wegen Ecopop: Beschwerde gegen die ETH Zürich

Eine Informationsveranstaltung hat die Gemüter erregt

Othmar von Matt
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Eine Gruppe von Studenten hat Beschwerde eingereicht gegen die ETH Zürich. Das bestätigt Benno Büeler, Präsident des Ecopop-Initiativkomitees. «Die Beschwerde kritisiert die einseitigen Informationen zu Ecopop durch die ETH-Administration und die Verwendung von ETH-Infrastruktur für parteiische Politwerbung», sagt Büeler.
Die ETH-Studenten selbst, die Beschwerde erhoben, kommen aus verschiedenen Abteilungen. Sie möchten anonym bleiben. Offenbar aus Angst vor negativen Konsequenzen bei Arbeiten, wie Insider sagen. Den Studenten ist unter anderem ein Diskussionsabend aufgestossen, der am 10. November in den ETH-Räumlichkeiten stattfand. Die Redner: Rektor Lino Guzzella, Professor Nicolas Gruber und eine Studentin. In Aussagen, die der «Schweiz am Sonntag» vorliegen, kritisieren die Studenten die ETH aber auch generell. Sie sei «keine neutrale Vordenkerin mehr, sondern das Sprachrohr der Elite». Als Schweizer habe man «an der ETH kaum mehr Chancen». Mit weniger Einwanderung würden die einheimischen Forscher wieder stärker gefördert. Dass die ETH zudem behaupte, sie habe den Auftrag, zur Weltspitze zu gehören, sei eine «grössenwahnsinnige Lüge auf dem Buckel der Schweizer Studenten». Die ETH sei schon immer Weltspitze gewesen, «auch als die Schweiz noch Kontingente kannte».
Die ETH selbst bestätigte gestern, es habe eine «Informationsveranstaltung über die Folgen der Ecopop-Initiative» gegeben, wie Roman Klingler sagt, Leiter der Medienstelle. Organisiert gewesen sei sie «von den Studierenden und dem akademischen Mittelbau». Auch der Rektor sei beteiligt gewesen. «Alle ETH-Studierenden waren eingeladen und konnten sich selbstredend frei äussern.»
Nicht äussern zur Beschwerde wollte sich die ETH-Beschwerdekommission. Sie unterstehe dem Amtsgeheimnis.
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