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Neben Kampfrhetorik gabs auch selbstkritische Töne.
An der wiederum von den Sozialdemokraten aus Grenchen und Lengnau sowie der Gewerkschaft Unia organisierten 1.-Mai-Feier in der Alten Turnhalle waren neben kämpferischen auch selbstkritische Töne zu vernehmen.
Insbesondere Franziska Roth, Präsidentin der SP des Kantons Solothurn, wusste mit ihren pointierten Aussagen – gewürzt mit feiner bis deftiger Ironie – die Anwesenden zu begeistern. Die bürgerliche Mehrheit schlage unbarmherzig zu und schaufle so einiges in die eigene Tasche. «Mit einem einzigen Knopfdruck (im nationalen Parlament) bedrohen sie die Existenzen von vielen Menschen in der Schweiz. Sie lassen 4 Milliarden einfach so bei den Reichen auf dem Konto und entsetzen sich, es würden immer mehr Menschen dem Staat wegen Sozialhilfe auf der Tasche liegen. Sie vergolden ihren Reichtum und brüsten sich, das reichste Land der Erde zu sein», meinte sie etwa.
Insbesondere der Finanz- und der Wirtschaftsminister propagierten zwar das Sparen, aber nur dort, wo es den Superreichen nicht wehtut: «Das wirkt geradezu wie Stiefellecken beim Geldadel.» Ein paar sehr Reiche und der Rest arme Schlucker, das könne einfach nicht aufgehen. Sie stellte aber auch selbstkritisch die Frage, was die Linke falsch gemacht hätte. Diese müsse nun neue Alternativen aufzeigen wie etwa das Bedingungslose Grundeinkommen: «Wir müssen nicht den Kapitalismus überwinden, aber die Kapitalisten umerziehen und dafür sorgen, dass die Schweizerfahne wieder Symbol für Solidarität, Gerechtigkeit und Freiheit wird.»
Grenchens SP-Präsident Remo Bill seinerseits geisselte einmal mehr die diversen städtischen «Baustellen» insbesondere im personellen Bereich. Es herrsche bei vielen Mitarbeitenden eine grosse Unsicherheit. Immerhin scheinen seine wiederholten Voten in diese Richtung gefruchtet zu haben, haben sich doch diverse Angestellte bei ihm zu einem Gespräch angekündigt.
Unia-Gewerkschaftssekretärin Teresa Matteo schliesslich forderte von den Verantwortlichen (Bürgerlichen), endlich etwas zu tun gegen die Frankenstärke. Gleichzeitig pries sie die AHV als beste, sicherste und solideste Säule der Altersvorsorge, die es zu bewahren gelte.