Rottal
Regionale Biodiversität: Austausch am Puls der Natur

Zum 5. Mal stand der Biodiversitätstag Oberaargau auf dem Programm der eingefleischten Naturfreunde. Trotz unsicherer Wetterbedingungen liess sich kaum jemand davon abhalten, die zahlreichen Stände von Naturorganisationen und regionalen Produzenten zu besuchen.

Betty Ott
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Bilder zur regionalen Biodiversität in Rottal
9 Bilder
Die kleine Fledermaus wusste zu faszinieren
Grosses Interesse am diesjährigen Biodiversitätstag im Oberaargau
Gute Laune beim Stand von „Slow Food“
Tolle Aussichten bei den Jägern
Holunder destillieren wie zu alten Zeiten
Viel zu lernen gibt es bei Pro Natura

Bilder zur regionalen Biodiversität in Rottal

bob

Bereits kurz nach 10 Uhr war der Andrang bei der «Sagi» Roggwil gross. «Es ist erfreulich», so Christian Imesch vom Verein Smaragd-Gebiet Oberaargau, «wie viel Publikum jeweils den Biodiversitätstag besucht».

Eine Aussage, die man von den anwesenden Akteuren immer wieder bestätigt kriegt und die beweist, dass das Interesse an der biologischen Vielfalt unserer Region lebendig und im Bewusstsein vieler Menschen verankert ist.

Überall wird mit spürbarem Herzblut erklärt, erzählt, gezeigt und auf unzählige Fragen geantwortet. Der rege Austausch zwischen Fachleuten und Besuchern direkt am Puls der Natur, mag wohl zum Erfolg der Biodiversitätstage beitragen.

Die Degustations-Oase beim Burgerwerkhof

Wenige Meter weiter vermischt sich Bratwurst- mit Käseduft. Beim Burgerwerkhof befindet sich eine wahre Degustations-Oase, im Hintergrund untermalt von Ruedi Mansers Buschtrommelklängen. «Mit Bruno Manser bin ich nur seelenverwandt», meint dieser lachend und bekräftigt, dass er diese Frage wohl bereits 3000 Mal beantwortet habe.

Mittlerweile setzt sich die Sonne durch und die Besucher strahlen mit dieser um die Wette. Beim Naturwaldreservat Rebberg-Trottehubel erhält man am Stand des Natur- und Vogelschutzvereins Murgenthal Informationen über die bei uns bedrohten Wiesel, während am Stand von Pro Natura ein lebendiges Fröschlein bestaunt werden kann. Auch die Entwicklung der Köcherfliege ist Thema und begeistert Jung und Alt.

«Es ist ein dankbarer Einsatz»

Riesig war der Auflauf bei den Jägern, einem wahren Kooperationsprojekt im «Dreiländereck Oberaargau». So gehört der mobile Wagen mit den Präparaten den Luzernern, für die Bewirtung am Stand zeichnen die Oberaargauer verantwortlich und der heutige Standort befindet sich auf Aargauer Boden.

«Es ist ein dankbarer Einsatz», schwärmt Saverio Stanca, Vorstandsmitglied beim Jägerverein Oberaargau. Er und seine Kollegen nutzen am Biodiversitätstag die Gunst der Stunde für eine umfassende Öffentlichkeitsarbeit.

«Wir haben eine gute Resonanz»

Während sich ein kleiner Junge mit der Frage beschäftigt, ob ein Dachs wirklich so gross ist oder ob es sich beim Präparat um eine Attrappe handelt, verhandelt eine Familie die spitzen Zähne der ebenfalls anwesenden, jedoch durchaus lebendigen Jagdhunde.

«Wir haben eine gute Resonanz und es ist erfreulich, dass vor allem auch Kinder viel Verständnis gegenüber dem Handwerk von uns Jägern, der Spurensuche, dem Jagen und Hegen zeigen», so Stanca.

Die Weissrandfledermaus als heimlicher Star

Am Stand des Fledermausschutzes des Kantons Luzern angekommen, entscheidet sich der Himmel zu demonstrieren, weshalb Biodiversität möglich ist. Der einsetzende Platzregen, gefolgt von Hagel, vermochte allerdings die Begeisterung an der kleinen lebendigen Weissrandfledermaus, die man sogar vorsichtig streicheln durfte, nicht zu trüben.

Der Winzling darf als heimlicher Star der Biodiversitätstage 2012 bezeichnet werden und gebannt folgte man den Ausführungen der Fledermausschutzbeauftragten Monika Lachat.