Verkehr
Quartierverein Fahrweid: «Wir stören uns an den Lastwagen»

Der Quartierverein steht hinter dem neuen Verkehrsregime – nur ein Wunsch bleibt.

Alex Rudolf
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Der Quartierverein ist zufrieden mit den Massnahmen zur Beruhigung des Fahrweid-Quartiers.

Der Quartierverein ist zufrieden mit den Massnahmen zur Beruhigung des Fahrweid-Quartiers.

Sandro Zimmerli

Die Fahrweid kann aufatmen. Die am Dienstag präsentierten Pläne für das neue Verkehrsregime sollen die rund 3000 Bewohner dereinst entlasten. Das Konzept sieht vor, den Kreisel bei der Limmatbrücke aufzuheben und die Niederholzstrasse in Richtung Osten vorbei am Kieswerk zum Hardwald zu verlegen und wieder in die heutige Niederholzstrasse einmünden zu lassen. Im Quartier selber würde nach diesen Massnahmen Tempo 30 herrschen. Hinzu sollen Fahrbahnhaltestellen für Busse sowie Einbahnverkehr im oberen Bereich der heutigen Niederholzstrasse kommen, um die Fahrweid für den Durchgangsverkehr unattraktiv zu machen. Hans-Ulrich Furrer, Präsident des Quartiervereins Fahrweid, zeigt sich mit den Massnahmen zufrieden.

Herr Furrer, wie reagieren Sie auf die Pläne für das Verkehrsregime in der Fahrweid, die der Kanton mit den Gemeinden Geroldswil und Weiningen am Dienstag präsentierte?

Hans-Ulrich Furrer: Ich halte die Lösung für sehr gut. Mit diesem Kompromiss werden vermutlich auch die Fahrweider einverstanden sein.

«Die Bewohner der Fahrweid sind nicht per se gegen Verkehr», sagt Hans-Ulrich Furrer, Präsident Quartierverein Fahrweid.

«Die Bewohner der Fahrweid sind nicht per se gegen Verkehr», sagt Hans-Ulrich Furrer, Präsident Quartierverein Fahrweid.

zvg

Welches war Ihrer Meinung nach die grösste Knacknuss dabei?

Dass man von der Überlandstrasse beim Standort des heutigen Limmatbrücke-Kreisels ins Quartier abbiegen kann, das war wohl der strittigste Punkt. Die Bewohner der Fahrweid sind nicht per se gegen Verkehr, sie stören sich hauptsächlich an den vielen Lastwagen, die an ihren Häusern vorbeifahren. Mit der Tempo-30-Zone und der neuen Niederholzstrasse wird dieses Problem gelöst.

Sie waren bis 2012 Weininger Sicherheitsvorstand, hatten auch mit diesem Dossier zu tun. Ziel war die Sperrung der Einfahrt ins Quartier von der Überlandstrasse für den motorisierten Individualverkehr. Weshalb liess Weiningen von dieser Forderung ab?

Erstens weil die rund 3000 Fahrweider ihr Zuhause problemlos erreichen wollen und zweitens verlangte Geroldswil diese Durchfahrt. Es macht keinen Sinn von Dietikon oder Schlieren her kommend, grosse Umwege über die neue Niederholzstrasse machen zu müssen, um ins Quartier zu gelangen.

An der Veranstaltung vom Dienstag erhielt eine Votantin Szenenapplaus, weil sie ein Lastwagenverbot für die Fahrweid noch vor der Umlegung der Niederholzstrasse ab 2020 verlangte. Wie realistisch sind die Chancen, dass dies geschieht?

Die sind intakt. Den Verantwortlichen von Gemeinde und Kanton glaube ich, dass sie derzeit an der Erarbeitung eines Projekts für die Kreuzung Umfahrungsstrasse/Niederholzstrasse sind. Würde diese Kreuzung von grösseren Lastwagen befahren werden können, dann müssten diese schon heute nicht mehr durch das Quartier Fahrweid fahren.

Dass sie diesbezüglich wie im Jahr 2011 erneut mittels Unterschriftensammlung Druck auf die Gemeinde ausüben, ist nicht notwendig?

Nein. Nun schauen wir, mit welchen Lösungen die Verantwortlichen aufwarten.

Auch wurde an der Veranstaltung kritisiert, dass die Tempo-30-Zone nicht bis auf Geroldswiler Gemeindegebiet ausgeweitet wurde, sondern auf den Weininger Teil des Quartiers begrenzt ist.

Eine Erweiterung entlang der Fahrweid-
strasse erachte ich nicht als notwendig. Mit den Fahrbahnhaltestellen der Busse und den flankierenden Massnahmen wird sich die Höchstgeschwindigkeit wohl auf 40 Kilometer pro Stunde einpendeln. Das ist vertretbar.