Zur Zeit des Brandausbruchs, am Sonntagmorgen, wurde in dem Gebäude nicht gearbeitet. Somit wurde auch niemand verletzt. Die Feuerwehr Grenchen und die Betriebsfeuerwehr der Eta konnten ein ausbreiten des Feuers verhindern.
Um 8.46 ging die erste Meldung auf der Alarmzentrale der Kantonspolizei Solothurn ein. «Als erstes rückte die Betriebsfeuerwehr der Eta aus, gleichzeitig wurde die Feuewehr Grenchen aufgeboten und diese wiederum haben die Chemiewehr Solothurn angefordert», sagt Bruno Gribi, Mediensprecher der Kantonspolizei Solothurn.
Zusätzlich sei der Chemiefachberater vom Solothurner Amt für Umwelt (afu) aufgeboten worden. «Da der Brandherd im Bereich der Galvanikanlage festgestellt wurde, musste man natürlich auch damit rechnen, dass Chemikalien vor Ort sein könnten. Darum musste man zuerst abklären, ob eine Gefahr für die Bevölkerung bestand», so Gribi weiter. So habe der Chemiefachberater des afu entsprechende Messungen vorgenommen.
Meldung über Radio
Über Radio habe man die Bevölkerung vorsorglich informiert, entsprechende Vorsichtsmassnahmen vorzunehmen (sich nicht in die Nähe des Ereignisortes begeben, sich im Bereich des Ereignisortes nicht im Freien aufhalten, Türen und Fenster schliessen, Klimaanlagen abstellen). Darum sei auch die Umgebung grossräumig abgesperrt worden.
Relativ rasch konnte dann aber Entwarnung gegeben werden. Bruno Gribi sagte kurz nach der Mittagszeit: «Im Nachhinein kann man sagen, dass zu keinem Zeitpunkt Gefahr für die Bevölkerung bestanden hat.» Wegen der starken Rauchentwicklung seien die Massnahmen aber gerechtfertigt gewesen, so der Mediensprecher. Jetzt sei nur noch vereinzelt mit Gruchsbelästigungen zu rechnen, diese seien aber harmlos.
Starke Rauchentwicklung
Die Rauchentwicklung in Grenchen war enorm und schon von weitem zu beobachten. Ein Passant beschrieb die Rauchwolke am Morgen als pechschwarz. Die Ursache des Brandes wird zurzeit durch Brandermittler der Kantonspolizei Solothurn abgeklärt. Die Feuerwehr von Grenchen war mit rund 60 Leuten im Einsatz. Gemeinsam mit der Betriebsfeuerwehr der Eta konnten sie ein Ausbreiten des Feuers verhindern. Die Galvanikanlage brannte aber komplett aus. Vor Ort war auch Nick Hayek, Chef der Swatch-Group und Mutterfirma der Eta in Grenchen. Er zeigte sich froh darüber, dass niemand verletzt wurde und bedankte sich herzlich bei den Feuerwehren. Der Schaden werde jetzt aufgenommen und man schaue was für Alternativen man habe.
Bruno Gribi geht davon aus, dass in den anderen Abteilungen am Montag normal gearbeitet werden kann. «Die Feuerwehr hat jetzt Lüfter aufgestellt.»
Hayek : Herzstück betroffen
Swatch-Konzernchef Nick Hayesk sagte dem Regionaljournal Aargau Solothurn von Radio SRF, der Brand habe das Herzstück der Produktion getroffen.
Alles sei verwüstet und die Montagehalle sei verraucht. Seine Firma könne auf andere Uhrenfabriken ausweichen, was aber einer Neuorganisation bedürfe. Das genaue Schadenausmass und die Auswirkungen auf die Produktion müssten am Montag analysiert werden.
Für die Eta arbeiten gemäss Angaben im Internet rund 8000 Personen an mehreren Standorten. Das Unternehmen ging aus einem Zusammenschluss mehrerer Hersteller hervor, seine Wurzeln reichen bis 1793 zurück.
Es produziert Uhrwerk-Bestandteile, Bausätze und ganze Uhrwerke und nimmt in diesem Markt zusammen mit der ebenfalls zur Swatch-Gruppe gehörenden Nivarox eine beherrschende Stellung ein.
Die Wettbewerbskommission genehmigte im Oktober eine Vereinbarung, dass die beiden Swatch-Töchter bis 2019 aus der historisch gewachsenen Lieferverpflichtung an die Konkurrenz aussteigen können.
Swatch-Konzernchef Hayek versuchte das seit längerem. In Boomzeiten nämlich vermag die Produktion der Bestandteile kaum genug für den eigenen Bedarf zu liefern. In schlechten Zeiten bleiben die Firmen dafür auf Überkapazitäten sitzen.