Der Waffenplatz Liestal wird im Zuge der Armeereform WEA nach 2018 nicht an Bedeutung einbüssen. Dies kündigt Verteidigungsminister Guy Parmelin in einem Interview am Rande des Chienbäse an.
Die Anwesenheit von Bundesrat Guy Parmelin in Liestal als Ehrengast am Chienbäse war in jeglicher Hinsicht eine Premiere. Für den Nichtfasnächtler aus dem Waadtland, aber auch als Chef des Verteidigungsdepartements VBS war es der erste Auftritt im Landkanton. Und selbst vor seiner Zeit als Bundesrat habe er Baselland bloss «en passant» kennengelernt, wie Parmelin zugibt; er sei erst einmal als Verwaltungsrat der grossen Bauern-Genossenschaft Fenaco zu Besuch gewesen.
Am Rande des Chienbäse konnte die bz Guy Parmelin kurz zum Waffenplatz Liestal befragen.
Herr Bundesrat Parmelin, willkommen im Baselbiet und in Liestal, das noch über einen Waffenplatz verfügt. Welche Zukunft hat dieser angesichts der grossen Armeereform «Weiterentwicklung der Armee» (WEA), die Sie umsetzen werden?
Guy Parmelin: Der Waffenplatz Liestal wird auch mit der Weiterentwicklung der Armee ein Waffenplatz der Infanterie bleiben. Das Stationierungskonzept sieht vor, dass die Infanterie-Offiziersschule mit der WEA in Liestal stationiert wird und eine Kompanie der Infanterie Durchdiener einen Teil ihrer Verbandausbildung in Liestal macht. Zudem wird das Kommando der neuen Mechanisierten Brigade 4 in Liestal stationiert.
Sie sind sich bestimmt bewusst, dass Sie als SVP-Bundesrat politisch die Höhle des Löwen besuchen. Der Baselbieter Militärdirektor Isaac Reber ist ein Grüner, ebenso wie Liestals Stadtpräsident Lukas Ott.
Das ist die Schweiz. Die einen gehören zu den Grünen, die anderen zur SVP. Und trotzdem funktioniert es. Wir pflegen im Übrigen sehr gute Beziehungen zur Baselbieter Regierung. Neben der Kaserne ist auch die Zollschule in Liestal, und beide sind wichtig für die Sicherheit der Schweiz. Das Besondere für mich ist, dass in Liestal der Waffenplatz noch immer mitten in der Stadt liegt, so wie auch in Chur und an einigen wenigen anderen Orten. In Genf wird das beispielsweise bald nicht mehr so sein.
Wie steht es um Ihre persönlichen Kontakte mit Militärdirektor Reber?
Mit Militärdirektor Reber hatte ich bisher noch keinen direkten Kontakt. Das ist aber ein gutes Zeichen. Es bedeutet nämlich, dass wir keine Diskussionen führen müssen, weil alles funktioniert.
Wann werden Sie nicht bloss als Fasnachtsgast, sondern als VBS-Chef das Baselbiet besuchen?
Ich bin jetzt das erste Mal in Liestal als Bundesrat, dazu war der Chienbäse ein guter Anlass. Ein offizieller Besuch des Waffenplatzes ist noch nicht geplant, aber in Zukunft sicher mal möglich. Wissen Sie, das VBS ist ein grosses Departement, es arbeiten mehr als 12 000 Personen, und es gibt zahlreiche Waffenplätze und Installationen, da kann ich nicht überall sein.