um Gutachten von Heimat- und Denkmalschutz zur Restwassersanierung der Rheinschlinge bei Rheinau ZH sind unterschiedliche Stellungnahmen eingegangen. Nun prüfen das Bundesamt für Umwelt (BAFU) und das Bundesamt für Energie (BFE) weitere Möglichkeiten, um Klosterinsel und Landschaft zu erhalten.
Die Restwassermenge beim Grenzkraftwerk in der Rheinschlinge bei Rheinau genügt heute mit rund fünf Kubikmetern pro Sekunde den gesetzlichen Anforderungen nicht mehr. Diese ist so gering, dass das gestaute Wasser keinen Flusslauf mehr bildet, sondern den Rhein in zwei Gewässer teilt.
Vor allem im so genannten Chly Rhy bei der Klosterinsel ist die Situation problematisch: Hier bildet sich ein stehendes Gewässer mit wenig Sauerstoff. Die Rheinschlinge muss deshalb saniert werden.
Die darauf vorgelegten Sanierungsvarianten gehen von 20 bis 60 Kubikmeter Wasserdurchfluss pro Sekunde aus. Sie schlagen vor, das obere und untere Hilfswehr beim Kraftwerk teilweise oder ganz abzubrechen.
«Dotierturbinen»
Für die Eidgenössischen Kommissionen für Natur- und Heimatschutz sowie für Denkmalschutz waren diese Varianten ungenügend. Sie forderten im Januar einen Wasserdurchfluss von mindestens 150 Kubikmeter pro Sekunde.
Dazu soll das untere Wehr ganz und das obere teilweise abgebrochen werden. Um die Restwassermenge zu erhöhen, soll das Hauptwehr zusätzlich mit «Dotierturbinen» ausgestattet werden. Bis Ende Februar konnten interessierte Kreise und betroffene Personen Stellung beziehen.
Die vorgeschlagenen Massnahmen sind umstritten, wie aus einer Mitteilung des BFE vom Donnerstag hervorgeht. Jestetten D und Rheinau ZH, die schweizerischen Umweltschutzverbände Rheinaubund und WWF Zürich, die Arbeitsgemeinschaft Renaturierung des Hochrheins sowie der Fischereiverband des Kantons Zürich begrüssen die Erhöhung der Restwassermengen.
Der deutsche Bund für Umwelt und Naturschutz ist hingegen der Ansicht, dass diese Massnahmen mit einer Neukonzessionierung geplant und umgesetzt werden sollten. Abgelehnt werden die Vorschläge von der Betreibergesellschaft des Kraftwerks sowie tendenziell auch von den Standortkantonen Zürich und Schaffhausen.
Das BAFU und das BFE prüfen nun weitere Möglichkeiten zur besseren Einhaltung der Schutzziele ohne erhebliche Einbussen der Stromproduktion. Sobald diese Ergebnisse vorliegen, können die Beteiligten wieder eine Stellungnahme abgeben.