Menschliche Ausscheidungen können der Erde zugute kommen. Nach diesem Prinzip bietet Kompotoi Toiletten an, die erheblich zur Reduktion von CO2-Werten beitragen.
Kompotoi gewinnt aus menschlichen Ausscheidungen wertvolle Komposterde, die als hochwertiger Dünger den Einsatz von energie- und ressourcenaufwändigem Kunstdünger massiv verringern kann. In diesem Jahr wird Kompotoi rund 200 Tonnen Fäkalien – allein in der Region Basel etwa 50 Tonnen – sammeln und gemeinsam mit Pflanzenkohle und Sägespänen kompostieren.
Dieser Kompostierungsprozess führt zur Entstehung von so genannter Terra preta, das ist humusreiche Schwarzerde. Diese Schwarzerde ist seit Jahrhunderten als qualitativ hochwertiges Düngerprodukt bekannt, das organische Masse im Boden aufbaut. Aus Abfall wird damit schwarzes Gold.
Da der Einsatz von Mistkompost als Dünger den Verlust von organischer Substanz im Boden verhindern kann, wirkt die Verwendung unseres Fäkalkomposts als Kohlenstoffsenke. Das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) hat in einem DOK-Langzeitversuch die Kohlenstoffspeicherung im Boden untersucht und ist zum Schluss gekommen, dass die Kohlenstoffgehalte auf mit Mistkompost gedüngten Flächen über 21 Jahre der landwirtschaftlichen Produktion stabil blieben.
Eine Düngung mit Stallmist oder einer Kombination aus Kunstdünger und Mist führte vergleichsweise zu einer Abnahme von 2,3 bis 3 Tonnen C respektive 8,5 bis 10,9 Tonnen CO2 pro Hektare. In einem Kilo Fäkalkompost wird schätzungsweise 0,2 kg CO2 gespeichert. Dies ergibt auf 200 Tonnen rund 40'000 kg gespeichertes CO2.
Momentan hat Kompotoi einen Marktanteil von rund 2 Prozent im Markt für mobile Toiletten in der Schweiz. Wenn alle mobilen Toiletten der Schweiz als Komposttoiletten betrieben würden, wäre es möglich allein auf diesem Weg 2'000 Tonnen CO2 zu speichern. Das wirkt auch in anderen Bereichen, nämlich der Stabilisierung sowie dem Aufbau des C-org-Gehalts in Böden, als Ersatz von Kunstdünger in Landwirtschaft und Pflanzenzucht sowie als Ersparnis bei der Transportenergie bei Importen von Mineraldünger.
Gerade in Bezug auf Mineraldünger ergibt sich allein bei den Herstellungskosten ein enormes Einsparungspotential: Pro Kilogramm Mineraldünger werden rund zwei Liter Erdöl verbraucht. Bei einer Gesamtimportmenge von rund 4100 Tonnen Phospordünger für die Schweiz im Jahr 2015, ergibt dies ein gesamtes Einsparungspotential von rund 8'000'000'000 Litern Erdöl.
Düngestoffe aus menschlichen Ausscheidungen können je nach Marktbedingungen langfristig einen signifikanten Teil des Mineraldüngeraufkommens abdecken und somit das Importvolumen dieses Klimakillers senken. Der Terra-Preta Humus ist hochwertiger als herkömmlicher Kompost und kann als lokal produzierter, wertvoller Ersatz für Kunstdünger oder als Ersatz von Torf in der Landwirtschaft, Gartenwirtschaft und Privatgärten eingesetzt werden.