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Das Stimmvolk lehnte die Initiative der EVP ab, welche eine Maximalzahl von 20 Schülerinnen und Schülern im Gesetz verankern wollte. Angenommen wurde aber der Gegenvorschlag des Kantonsrats, welcher die Lehrpersonen auch entlasten soll.
Die Initiative "Mehr Qualität im Unterricht dank kleineren Klassen" wurde mit 66 Prozent Nein-Stimmenanteil deutlich bachab geschickt. Die Stimmbeteiligung lag bei 49,7 Prozent. Keine einzige Zürcher Gemeinde stimmte dem Vorhaben zu. 143'380 Stimmende sprachen sich dafür aus, 272'446 dagegen.
Ein Komitee um EVP, SP und Lehrerverbände hatte gefordert, eine Maximalzahl von 20 Schülern pro Klasse im Gesetz zu verankern - vom Kindergarten bis zur Sekundarschule. Damit hätten die überlasteten Lehrpersonen "endlich richtig" entlastet werden sollen.
Entlastung bringen soll nun aber auch der gutgeheissene Gegenvorschlag des Parlaments. Er sieht vor, für 15 Millionen Franken 100 zusätzliche Lehrerstellen für besonders schwierige Klassen zu schaffen. Die Mittel sollen dort eingesetzt werden können, wo sie wirklich zur Lösung von Problemen nötig sind.
Das Stimmvolk sprach sich mit 211'480 zu 185'052 Stimmen für diese Variante aus. Die Stimmbeteiligung lag bei 49,2 Prozent. Der Gegenvorschlag bedeutet für die Gemeinden jährliche Mehrkosten von 12 Millionen Franken und für den Kanton von 3 Millionen Franken.
Die Initianten bezeichneten den Gegenvorschlag als "besser als nichts", aber "längst nicht genug". Mit ihrem Vorschlag wären 1350 zusätzliche Lehrpersonen nötig gewesen. Dies hätte jährliche Mehrkosten in der Höhe von insgesamt 120 Millionen Franken bedeutet. 80 Prozent davon hätten die Gemeinden übernehmen müssen, 20 Prozent der Kanton.
Kleine Verbesserung erreicht
Das Initiativkomitee will seinen Kampf für kleinere Klassen aber weiterführen, wie es in einer Mitteilung schreibt. Die Initiative habe immerhin zu einer kleinen Verbesserung geführt, schreibt das Komitee mit Verweis auf den angenommenen Gegenvorschlag. Das Stimmvolk habe klar gemacht, dass die Schulqualität ein hohes Gut sei, das nicht auf dem Sparaltar geopfert werden dürfe.
Die EVP zeigte sich ebenfalls erfreut, dass der Gegenvorschlag zu ihrer Initiative angenommen wurde. Man habe die Frage um die Klassengrössen zum Thema gemacht, heisst es in einer Mitteilung. Die Regierung werde sich hüten müssen, in dieser Frage künftig den Sparhebel anzusetzen.
Heute gilt in der Zürcher Volksschule die Maximalzahl von 21 Kindern im Kindergarten, von 25 in Jahrgangsklassen der Primarstufe und 21 in Mehrjahrgangsklassen. Auf der Sekundarstufe ist die Maximalgrösse bei 25 in der Sek A festgelegt, bei 23 in der Sek B und bei 18 in der Sek C. (az/sda)