FCA - FCZ
Keine Tore auf dem Brügglifeld - Aarau noch vier Punkte hinter Vaduz

Aarau und der FC Zürich trennten sich in der 29. Super-League-Runde 0:0. Je ein Punkt tröstete die beiden Mannschaften über ihre schwache Vorstellung hinweg. Ist der Weg der kleinen Schritte für den FCA die Taktik im Kampf um den Ligaerhalt?

Dean Fuss (Text) und Patrick Haller (Liveticker)
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Stephan Andrist wird umgemäht.
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Juan Pablo Garat (rechts) und Christian Schneuwly versuchen sich im Sitzball.
Eleganz sieht anders aus. Igor Nganga im Zweikampf mit Christian Schneuwly.
FC Aarau - FC Zürich
Die FC Aarau-Fans mit einer klaren Botschaft
Urs Meier zeigt sich vor dem Spiel angespannt.
Leerer Gästesektor - die FCZ-Fans mussten draussen bleiben.
Yannick Brecher holt den Ball sicher
Juan Pablo Garat im Luftduell.
Alain Nef wird von Petar Sliskovic umgerissen.

Stephan Andrist wird umgemäht.

Keystone

Das Super-League-Schlusslicht verpasst zu Hause gegen einen alles andere als überzeugenden FCZ die Chance, drei wichtige Punkte einzufahren.

Plötzlich kommt sie doch noch. Diese eine Chance, die aus einem maximal durchschnittlichen Spiel ein Aarauer Freudenfest hätte machen können. Dusan Djuric und der eingewechselte Ognjen Mudrinski tanken sich auf Höhe der Mittellinie am linken Spielfeldrand durch. Die beiden lassen mit ihrem Zusammenspiel in der 88. Minute drei Zürcher einfach stehen. Der schwedische Offensivmann Djuric zieht in Richtung Strafraum, schlägt eine Flanke – doch diese ist unpräzise und landet irgendwo in Richtung Corner-Flagge.

Kaum Torchancen

Es ist eine Szene, die so vieles über die Partie zwischen dem FC Aarau und dem FC Zürich aussagt. Im Vorfeld des Spiels vom frühen Samstagabend hatten die Diskussionen um die drohenden Probleme mit den ausgesperrten FCZ-Fans dominiert. Fast ebenso ruhig wie es vor dem Stadion blieb, verlief auch die Begegnung der beiden schwächsten Teams der Rückrunde.

Nach dem Schlusspfiff des tadellosen Schiedsrichters Nikolaj Hänni ist man sich im Lager des FC Aarau einig, dass dieser eine Punkt zwar positiv ist, aber gegen einen alles andere als überzeugenden FCZ mehr dringelegen wäre. Das bestätigen von Torhüter Joël Mall über Verteidiger Marco Thaler bis hin zu Captain Sandro Burki und Trainer Raimondo Ponte alle unisono.

Mall war sauer

«Schlussendlich hat dieser Punkt zwei Gesichter. Einerseits ist es ein gewonnener Punkt im Kampf gegen den Abstieg, andererseits haben wir hier auch eine Chance verpasst», sagt Burki. Mall zeigt sich gar angefressen: «Ein paar Mal bin ich hinten fast etwas wütend geworden», sagt er. «Es fehlte uns vorne das gewisse Etwas. Die kleine Portion Frechheit, die Entschlossenheit, der Mut einmal etwas zu Probieren.»

Und genau damit trifft der Goalie wohl den Nagel auf den Kopf. Hatte der gestern verletzt fehlende Dante Senger in Vaduz (2:0) noch mit einem Wundertor den Sieg eingeleitet, so kam der FCA gegen Zürich kaum zu Chancen. «Natürlich ist es positiv, dass wir kein Tor erhalten haben, aber wenn wir keine Tore schiessen, können wir auch nicht gewinnen. Gegen diesen FCZ müssen wir mehr holen als diesen einen Punkt.» Sagts, reinigt seine Fussballschuhe und verzieht sich unter die Dusche.

Sein Gegenüber im FCZ-Tor, Yannick Brecher, hatte während der gesamten 90 Minuten nur gerade zwei kritische Momente zu überstehen. Und beide Male war der rechte Aussenverteidiger Igor Nganga beteiligt. In der 26. Minute versuchte sich der Kongolese akrobatisch im Abschluss, Brecher musste den Ball prallen lassen, doch FCA-Stürmer Petar Sliskovic scheiterte aus kurzer Distanz.

Ganze 44 Minuten später tankte sich Nganga nach einem glücklich bei ihm angelangten Zuspiel Stephan Andrists im Strafraum durch, schoss aber nur ins Aussennetz. Die Zürcher ihrerseits verpassten ihre einzige richtige Torchance kurz vor der Pause (42.): FCZ-Ballkünstler Yassine Chikhaoui dribbelte sich auf der rechten Angriffsseite durch die FCA-Verteidigung und scheiterte erst am stark reagierenden Mall.

Alles in allem geht das torlose Remis absolut in Ordnung. «Es ist schwierig, nach diesem Spiel die richtigen Worte zu finden», sagt Trainer Ponte. «Mit diesem Punkt müssen wir nun leben. Nun müssen wir halt in Bern punkten.» Die Chance, diesen Worten Taten folgen zu lassen, gibt es bereits am kommenden Mittwoch (20.30 Uhr) in der Partie gegen die Young Boys.

Aarau - Zürich 0:0

3384 Zuschauer. - SR Hänni.

Aarau: Mall; Nganga, Thaler, Garat, Jaggy; Burki, Lüscher (66. Costanzo); Andrist (75. Feltscher), Radice, Djuric; Sliskovic (75. Mudrinski).

Zürich: Brecher; Djimsiti, Nef, Elvedi; Brunner (78. Buff), Schneuwly, Sarr, Kleiber; Rikan (84. Rodriguez); Gavranovic (73. Chermiti), Chikhaoui.

Bemerkungen: Aarau ohne Gauracs, Gygax, Senger (alle verletzt) und Wieser (nicht im Aufgebot). Zürich ohne Chiumiento (gesperrt), Alesevic, Raphael Koch, Kukeli, Schönbächler, Yapi (alle verletzt) und Etoundi (krank). Verwarnungen: 18. Brunner (Foul). 59. Kleiber (Unsportlichkeit). 81. Rikan. 87. Radice (beide Foul). 96. Chikhaoui (Unsportlichkeit).

Das Spiel im Detail zum Nachlesen im Ticker: