Der Präsident des umstrittenen Islamischen Zentralrats, Nicolas Blancho, will sich nicht klar von der Steinigung distanzieren, wie er im Interview mit dem «Sonntag» sagt. FDP, SVP, CVP und Grüne sind empört über Blanchos Auftritt in der «Arena».
VON NADJA PASTEGA UND CLAUDIA MARINKA
Der Präsident des Islamischen Zentralrats der Schweiz (IZRS) hat nach seinem Auftritt in der SF-«Arena» die Schweizer Politik gegen sich aufgebracht. Nicolas Blancho wollte sich in der TV-Sendung nicht von der Steinigung von Frauen distanzieren. «Er muss sich von Methoden distanzieren, die mit unserer Rechtsordnung nicht vereinbar sind», sagt CVP-Parteipräsident Christophe Darbellay. Wäre Blancho ein Ausländer, würde Darbellay für seine Ausschaffung plädieren. FDP-Parteipräsident Fulvio Pelli fordert eine verstärkte Beobachtung des Islamischen Zentralrats: «Religiöse Fanatiker sind gefährlich. Man darf sie nicht unterschätzen, sie gehören kontrolliert.»
In einem Interview mit dem «Sonntag» sagt Blancho, die Steinigung sei für ihn als Muslim «ein Bestandteil, ein Wert meiner Religion». Er sei jedoch «bei den gegebenen Umständen in der Welt und in der Schweiz nicht umsetzbar».
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