«Ich kandidiere weder als Stände- noch als Bundesrat»

Der Basler FDP-Grossrat Stephan Mumentaler steht als Kampfkandidat gegen Anita Fetz und als Eymann-Ersatz nicht zur Verfügung

Christian Mensch
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Stephan Mumenthaler. Foto: Nicole Nars-Zimmer

Stephan Mumenthaler. Foto: Nicole Nars-Zimmer

Schweiz am Wochenende

Gefragt hat ihn niemand, als Kandidat gehandelt wird er jedoch seit Wochen: Der FDP-Grossrat Stephan Mumenthaler solle für die Basler Bürgerlichen als Ständeratskandidat gegen Anita Fetz (SP) antreten, die ihre dritte Wiederwahl in die kleine Kammer der Bundesversammlung anstrebt.
Mumenthaler wäre seit dieser Woche gefragter denn je. Denn was sich abzeichnete, ist eingetroffen: Die Basler CVP lässt sich zum Artenschutz ihres Nationalrats Markus Lehmann nicht in ein Mitte-rechts-Bündnis einbinden. Damit ist die Mindestbedingung nicht erfüllt, die Regierungsrat Christoph Eymann gestellt hat, um als Ständeratskandidat der Bürgerlichen anzutreten.
Leicht amüsiert sagt nun Mumenthaler gegenüber der «Schweiz am Sonntag»: «Ich stehe weder als Kandidat für den Ständerat noch für den Bundesrat zur Verfügung.» Er wolle sich vorerst auf sein Amt als Grossrat konzentrieren. Seine späteren nationalen Ambitionen unterstreicht er, indem er sich bereits im Januar auf die Nationalratsliste der Basler Freisinnigen setzen liess.
Mumenthaler gilt als Shooting-Star der Freisinnigen. Der Chefökonom von Novartis formulierte etwa massgeblich die Wirtschaftspolitik der Partei, will jedoch nicht auf den reinen Wirtschaftspolitiker reduziert werden. In der Pressekampagne, die von der «Basler Zeitung» gegen die Handelskammer und deren Direktor Franz Saladin geführt worden ist, wurde er auch für den Wirtschaftsverband als valabler Ersatz genannt.
Wenn weder der favorisierte liberale Eymann noch der freisinnige Mumenthaler ins Ständeratsrennen steigen, wird die Auswahl im bürgerlichen Spektrum dünn – und auch Personen ausserhalb des Parteienkarussells geraten in den Fokus. Einer davon ist Mumenthalers ehemaliger Vorgesetzter bei Novartis: Pascal Brenneisen. Doch auch dieser winkt vorsorglich ab. Er sei daran, sich beruflich neu zu orientieren. Die Politik spiele in diesen Überlegungen keine Rolle.
Zurücklehnen kann sich die SVP, die vor vier Jahren Sebastian Frehner ins aussichtslose Rennen um den Ständeratssitz geworfen hat. Wer sich nun auch immer portieren lässt: Entweder haftet ihm der Makel an, allenfalls vierte Wahl zu sein, oder die Kandidatur ist Ausdruck einer persönlichen Profilierung, ohne Aussicht auf Erfolg.
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