Finanzen
Fast alle Bank-Niederlassungen gehen im Limmattal zu - Ansteckungsgefahr ist zu gross

Im gesamten Limmattal machen Grossbanken ihre Kundenschalter vermehrt zu. Vor allem Dietikon bleibt von diesen Massnahmen verschont.

Cynthia Mira
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Bargeld am Bankschalter kann bald nur noch in Dietikon bezogen werden - mit zwei Ausnahmen.

Bargeld am Bankschalter kann bald nur noch in Dietikon bezogen werden - mit zwei Ausnahmen.

CH Media

Es wird im Limmattal zusehends schwieriger, an einem Kundenschalter noch Bargeld zu beziehen. Auch persönliche Beratungen werden eingeschränkt. Um das Personal und die Kundinnen und Kunden vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus zu schützen, wurden fast alle kleineren Filialen von den Grossbanken geschlossen. Nicht betroffen sind aber sämtliche Niederlassungen in Dietikon. Diese bleiben weiterhin offen. Wenn auch mit reduzierten Öffnungszeiten.

Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) meldete gestern die Fokussierung auf Kundenschalter in zentralen Geschäftsstellen. Damit sind Kundenschalter temporär nur noch an 15 der insgesamt 64 Standorte offen. Dies bedeutet, dass im Limmattal die Kundenschalter in Schlieren und Urdorf von dieser Massnahme betroffen sind. Sie sind bis auf weiteres geschlossen. Einzig der Kundenschalter im Bezirkshauptort Dietikon bleibt geöffnet, weil für die Kunden an zentraler Lage eine Filiale auffindbar bleiben soll, wie ZKB-Sprecherin Livia Caluori auf Anfrage sagt. Sämtliche Dienstleistungen seien nach wie vor gewährleistet und das Betreuungsangebot werde aufrechterhalten. Zur Dienstleistung in dieser Krisenzeit gehört auch der kostenlose Bargeldversand von Schweizer Franken nach Hause. Eine Bestellung kann telefonisch oder via ­E-Banking aufgegeben werden.

Andere Banken ergreifen ähnliche Massnahmen

Ebenfalls uneingeschränkt sind die telefonischen und digitalen Beratungsmöglichkeiten bei der UBS. Dennoch wurden auch bei dieser Grossbank in den vergangenen Tagen ähnliche Massnahmen ergriffen. So wurden alle kleineren Filialen schweizweit und gestaffelt geschlossen. Die Öffnungszeiten in den grösseren Filialen wurden reduziert, wie es von Seiten der UBS heisst.
Offen bleibt für die Kunden die Dietiker Geschäftsstelle. Jedoch sind die reduzierten Öffnungszeiten zu beachten. Der Kundenschalter hat am Morgen nur noch zwei Stunden geöffnet und am Nachmittag für eine Stunde. Die Frequenz der Kunden habe seit den angekündigten Massnahmen des Bundes deutlich abgenommen, so die UBS weiter. Die Nachfrage für einen direkten Kontakt am Schalter ist somit rückläufig, weshalb die geänderten Öffnungszeiten auch ausreichen dürften.
Die anderen beiden Limmattaler Filialen der Bank, die in Schlieren und in Birmensdorf stehen, können bis auf weiteres nicht mehr aufgesucht werden. Gemäss der UBS wird die Situation aber täglich neu beurteilt und den sich ändernden Umständen angepasst.

Die Glasscheiben bieten Schutz vor dem Virus

Die Limmattaler Kunden der Credit Suisse sind von solchen Schliessungen kleinerer Filialen nicht betroffen. Die Bank hat nur einen Standort in Dietikon, und dieser ist weiterhin offen. «Die meisten Filialen sind schweizweit normal geöffnet», sagt Mediensprecher Andreas Kern. «Unsere Schalter sind ohnehin alle standardmässig mit Glasscheiben ausgestattet, diese bieten Schutz.» Die Situation werde aber auch bei der Credit Suisse täglich neu evaluiert. Was hingegen gemacht werde, sei das Verschieben persönlicher Beratungstermine, die nicht unbedingt nötig seien. «Wir verweisen, wenn immer möglich, auf die Möglichkeit einer Telefonberatung», sagt Kern. Bargeld könne weiterhin an allen Bankautomaten bezogen werden.
Zwei Geschäftsstellen der Raiffeisenbank Mutschellen-­Reppischtal werden in Uitikon und Birmensdorf unterhalten. Hinzu kommen zwei Geschäftsstellen der Raiffeisenbank an der Limmat in Schlieren und Dietikon. Während ab der kommenden Woche die Filiale in Schlieren schliesst, bleibt wiederum jene in Dietikon geöffnet. Allerdings ist eine Voranmeldung erwünscht, wie Mediensprecher Joël Grandchamp sagt.

Birmensdorf und Uitikon bilden eine Ausnahme

«Ein angemeldeter Termin dient auch dem Kunden, um die Wartezeiten zu verringern», sagt Grandchamp. Um Mitarbeitende sowie die Kundschaft zu schützen, wird diese bis zur Entspannung der Situation in den Geschäftsstellen einzeln empfangen. Zudem soll die Dietiker Filiale noch in dieser Woche mit Plexiglasfronten ausgestattet werden. «Die Filiale in Birmensdorf befindet sich in der Zeit noch mitten in einem Umzug an einen anderen Standort im Dorf, deshalb wird das alte Gebäude nicht mehr mit solchen Schutzmassnahmen ausgestattet», so Grandchamp weiter. Dafür stehe die Geschäftsstelle zu den gewohnten Zeiten zur Verfügung. Ebenso die Filiale in Uitikon.
Auch an diesen beiden Standorten sei eine Voranmeldung erwünscht. Es mache sich ein Rückgang der Schalterbesuche bemerkbar. Das Bedürfnis nach allgemeinen Beratungen nehme aber nicht ab. «Wir versuchen alles, was möglich ist, per Telefon abzuwickeln.» Da der weitere Verlauf der Krise unvorhersehbar ist, kann sich die Situation mit den Öffnungszeiten auch nochmals ändern.