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Am Donnerstag ist die Frist für die Geldsammlung zur Rettung der letzten Hochstudscheune in Kölliken abgelaufen. Dazu gibt es eine schlechte und eine gute Nachricht.
Gestern ist sie abgelaufen, die Frist zur Rettung der Kölliker Hochstudscheune. Der Eigentümer hatte sich im Dezember dazu bereit erklärt, die Scheune sorgfältig abzubauen. Die Bedingung: 100 000 Franken bis Mitte Februar. Noch diese Woche muss er wissen, ob das Geld beisammen ist.
Die ernüchternde Nachricht: Das Geld hat die Initiativgruppe «Kölliker für die Rettung der Hochstudscheune» nicht zusammen.
Sicher sind Beiträge von rund 33 000 Franken. Und doch glimmt bei den Initianten noch ein Funken Hoffnung: Der Landwirt, der ein Stück Land für den Wiederaufbau der Scheune zur Verfügung stellt, hat bei der Gemeinde eine Baueingabe für den Wiederaufbau als Heulager gemacht.
Ein Baugesuch für den Wiederaufbau, obwohl noch nicht einmal der Abbau finanziert ist – das ist Taktik. Denn die Initiativgruppe hat ein Ass im Ärmel: «Eine Privatperson will uns bis zu 30 000 Franken spenden, wenn der Wiederaufbau garantiert werden kann», sagt Andrea-Carlo Polesello von der Initiativgruppe.
Deshalb müsse jetzt abgeklärt werden, ob ein Wiederaufbau der Scheune überhaupt möglich ist. Und zwar nicht nur bei der Gemeinde, sondern auch beim Kanton, weil das Land in der Landwirtschaftszone liegt. «Bekommen wir von Gemeinde und Kanton nach der Vorprüfung grünes Licht, haben wir eine zusätzliche Sicherheit in der Hand», so Polesello.
Mit dem bisher gesammelten Geld und dem Fundament, dessen Gegenwert Polesello mit rund 10 000 Franken beziffert, hat die Initiativgruppe immerhin eine Verhandlungsbasis. «Wir werden jetzt nochmals das Gespräch mit dem Eigentümer suchen», sagt Polesello.
Und mit Gemeindeammann Mario Schegner: «Wir wollen unbedingt die Gemeinde als Partner mit ins Boot holen, denn die Idee, die Hochstudscheune zu erhalten, ist manchen Köllikerinnen und Köllikern ein wichtiges Anliegen.»
Viele Pläne, viele offene Fragen und Anfragen – und wenig Zeit. «Die Zeit zerrinnt uns allen zwischen den Fingern», sagt Polesello, und meint damit auch den Eigentümer. Denn nebst allen anderen wirtschaftlichen Faktoren ist da auch die Abbruchbewilligung für die Scheune, die nur befristet gültig ist.
«Spätestens Ende April muss der Eigentümer die Scheune weghaben», sagt Polesello. Das heisst für die Initiativgruppe: Ende März, allerspätestens Anfang April müssen die Abbauarbeiten mit einem Spezialistenteam beginnen.
Es sind noch nicht rabenschwarze Aussichten, aber doch schwarze. Trotzdem gibt sich Andrea-Carlo Polesello kämpferisch. «Es gibt noch Türchen, die sich auftun lassen», sagt er.
Und Polesello ist kreativ im Finden neuer Türchen: So hat er nebst all den Stiftungen nicht nur Christoph Blocher angeschrieben, mit der Bitte, sich für die Rettung der Hochstudscheune finanziell starkzumachen, sondern auch Tesla-Mitbegründer und CEO Elon Musk; für Polesello so etwas wie ein Bruder im Geiste. «Manchmal muss man etwas Verrücktes ausprobieren», sagt Polesello. «Wer einen Tesla durchs Universum schieben kann, kann auch eine Scheune versetzen.»