Die Schule Gondiswil-Reisiswil muss keine Klasse schliessen, weil zwei Familien zugezogen sind. Der Gemeinderat zeigt sich in seinen Mitteilungen aus der Ratsstube erfreut über den Entscheid.
Die Erst- und Zweitklässler von Käthi Moser, der Co-Leiterin der Schule Gondiswil-Reisiswil, sind in vorweihnächtlicher Stimmung. Am Dienstagabend haben sie in der Mehrzweckhalle das Musical «E nöie Stärn» von Markus Hottiger aufgeführt. «Der Abwart stellte 300 Stühle bereit», erklärt Käthi Moser: «Sie reichten nirgends hin.» Die Kinder, die zur Tür hereinkommen und die Lehrerin begrüssen, helfen beim Wegräumen der Kostüme vom Vorabend. Andere spielen hinter den Pultreihen.
In der Schulkommission hat die Freude nicht nur weihnächtliche Gründe: Seit einem Jahr hing eine Klassenschliessung wie ein Damoklesschwert über der Schule der beiden Gemeinden, die seit zwei Jahren zusammenarbeiten.
84 Kinder an der Schule
«Wir befanden uns mit unseren Schülerzahlen im unteren Überprüfungsbereich für die vier Klassen, die wir führen», erklärt Gemeindeschreiber Markus Fuhrimann. Gegenwärtig besuchen 84 Kinder die Schule, davon 21 den Kindergarten in Reisiswil. Massgebend für die Anzahl Klassen sind die Schülerzahlen vom September. Zwischen diesem Monat 2010 und 2011 zogen in Gondiswil zwei Familien mit vier Kindern zu. Das reichte aus: Schulinspektorin Silvia Jäger konnte Gondiswil mitteilen, dass es seine vier Klassen weiterführen kann. Der Gemeinderat zeigt sich in seinen Mitteilungen aus der Ratsstube erfreut. Dass keine Klasse geschlossen werden müsse, sei dem stetigen Einsatz aller Beteiligten zu verdanken.
Gondiswil und Reisiswil führen seit dem Zusammenschluss ihrer Schulen einen Kindergarten in Reisiswil sowie vier Mehrjahrgangsklassen in Gondiswil. Die Sekundarschüler besuchen den Unterricht in Huttwil. Kein Thema ist gemäss Markus Fuh-rimann eine Verlagerung der ganzen Oberstufenklasse dorthin. Der Gemeinderat habe nach einer Umfrage in der Bevölkerung vor zwei bis drei Jahren entschieden, die Realschule selbst zu führen, solange es finanziell möglich sei.