Zürich
Enkeltrickbetrüger verhaftet: Er wollte 30'000 Franken ergaunern

Die Stadtpolizei hat am Freitag einen weiteren Enkeltrickbetrüger erwischt. Der 29-jährige Pole wurde im Kreis 9 nach der Übergabe von 30'000 Franken verhaftet. Bereits drei Tage zuvor war im Kreis 3 ein Türke festgenommen worden, der einer Frau 100'000 Franken abluchsen wollte.

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Ältere Leute sind meist Opfer der Trickbetrüger.

Ältere Leute sind meist Opfer der Trickbetrüger.

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Ein 70-Jähriger war am Freitagnachmittag von einem Unbekannten auf dem Festnetzanschluss angerufen worden, der sich auf hochdeutsch als ehemaliger Nachbar ausgab. Er verlangte nach der Mobiltelefonnummer und bat um einen Kredit von 50'000 Franken für sein Geschäft, wie die Stadtpolizei am Montag mitteilte.

Weil der Angerufene einen so hohen Betrag nicht aufbringen konnte, einigte man sich schliesslich auf 30'000 Franken. Der 70-Jährige suchte danach seine Bank auf und liess sich dort den vereinbarten Geldbetrag ausbezahlen.

Der Bankangestellte wurde jedoch misstrauisch und teilte dem Rentner mit, dass der möglicherweise einem Enkeltrickbetrüger zum Opfer gefallen sei. Er riet ihm, die Polizei einzuschalten und mit ihr das weitere Vorgehen abzusprechen.

Nachdem der Mann das Geld abgehoben hatte, wurde er auf dem Handy von einer unbekannten Person angerufen, die sich als "Frau Neumann vom Notariat Basel" ausgab und sich über die Geldübergabe erkundigte. Zu Hause wurde ihm auf dem Festnetz mitgeteilt, dass das Bargeld in den nächsten Minuten bei ihm abgeholt werde.

Innerhalb von drei Minuten erschien ein Mann, der das Geld in einem Couvert entgegen nahm. Kurz darauf wurde dieser von Fahndern angehalten und nach kurzer Gegenwehr verhaftet.

Komplizen vorgeschoben

Der 29-Jährige aus Polen gab bei der polizeilichen Befragung alles zu und erklärte, die Tat mit einem Komplizen geplant und durchgeführt zu haben. Aufgrund seiner schlechten Deutschkenntnisse habe der Komplize die Telefongespräche geführt und sich mit verstellter Stimme als "Frau Neumann" ausgegeben.

Bereit am 17. Mai hatte die Polizei im Kreis 3 einen Trick-Betrüger festnehmen können. Ein 41-jähriger Türke hatte sich gegenüber einer Frau als "Inspektor Huber" ausgegeben und wollte sie dazu bringen, ihm 100'000 Franken auszuhändigen.

Auch in diesem Falle hatte sich das Opfer an die Polizei gewandt, allerdings erst, nachdem sie dem Betrüger bereits 20'000 Franken ausgehändigt hatte. Misstrauisch geworden war sie erst, nachdem sie vom falschen Polizisten erneut aufgefordert worden war, Geld bei ihrer Bank abzuheben und "in sichere Hände" zu übergeben.