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In der Turnhalle auf dem Berner Kasernengelände herrschte am Wochenende Vorfreude und etwas Nervosität. Knapp 300 Schülerinnen und Schüler der Oberstufe Herzogenbuchsee machten sich bereit für den Grand Prix von Bern.
Während am Samstag einige die Sponsorengeschenke unter die Lupe nehmen, nesteln andere noch an ihren Schuhen und Kleidern. Buchsi stellt am GP Bern die zweitgrösste Schülergruppe. Von den 329 Jugendlichen der Oberstufe haben sich 303 angemeldet. Das Besondere daran: Die 13- bis 16-Jährigen nehmen alle freiwillig am grössten Volkslauf der Schweiz teil.
Joggen in den Turnstunden
«Die freiwillige Teilnahme ist uns ein grosses Anliegen», sagt Thomas Suter. Der Sportlehrer ist Projektverantwortlicher der GP-Delegation aus Herzogenbuchsee. Die grosse Anzahl Teilnehmer gehöre klar zum Konzept, erklärt Suter. Man wolle mit möglichst vielen Schülern aus Buchsi antreten.
Doch wieso melden sich 300 Teenager an, um an einem Samstag mit ihren Lehrern den GP zu laufen? «Der GP ist seit vier Monaten ein Dauerthema an der Schule», sagt Suter. «Nach einem Kick-off-Event im Januar gingen alle Schüler jede Woche in einer Turnstunde joggen. Dabei mussten auch die mitmachen, die sich nicht für den GP angemeldet haben.»
Ziel unter 30 Minuten
Alle drei Jahre macht die Oberstufe aus dem GP ein Event, das die Jugendlichen während Monaten begleitet. Hört man sich bei den Schülerinnen und Schülern um, merkt man schnell: Die Teilnahme am GP von Bern gilt als cool. So sagt die 14-jährige Ariane: «Es macht Spass, den GP mit all meinen Kolleginnen zu erleben.» Neben dem Training in der Schule hat sie auch privat trainiert. Wie rund 90 Prozent aller Jugendlichen läuft sie die 4,7 Kilometer des Altstadt-GP. «Ich habe mir vorgenommen, unter 37 Minuten zu laufen», erklärt Ariane ihre Ambitionen.
Bei den männlichen Jugendlichen liegen die Ziele ein bisschen höher. «Unter 30 Minuten ist okay für Männer», stellt Edolind klar. Er selbst habe zwar schon trainiert, fit sei er deswegen noch lange nicht. Auf den Lauf freut er sich trotzdem: «Es ist eine gute Erfahrung, die man nicht jeden Tag machen kann.»
Kurz nach 14 Uhr begeben sich die Teilnehmer des Altstadt-GP ins Freie. Es regnet unaufhörlich. Das schlechte Wetter scheint die Stimmung aber nicht zu trüben. Nach und nach werden die Startblöcke ausgelöst und die Schülerinnen und Schüler machen sich auf den Weg durch die Altstadt. Das härteste Stück ist dabei der Aargauerstalden. An dessen Ende stehen den Jugendlichen aus Buchsi die Strapazen im Gesicht geschrieben. Am Ende haben sie es aber alle geschafft. Durchnässt, verschwitzt und müde kehren sie in die warme Turnhalle zurück.
Schwere Kleider wegen Regen
Auch Ariane hat es geschafft. Ganz zufrieden ist sie mit ihrer Leistung aber nicht: «Ich war etwas langsamer als 37 Minuten. Das lag wahrscheinlich an meinen Kleidern, die durch den Regen viel schwerer wurden.» Suter freut sich über die Leistungen seiner Schützlinge: «Was ich bisher gehört habe, tönt positiv. Vielleicht ist die Delegation aus Herzogenbuchsee in drei Jahren noch einmal ein Stück grösser.»