Wangen a/A
Ein bisschen Italianità und ganz viele PS an der Italiauto in Wangen an der Aare

An der Italiauto in Wangen an der Aare gab es unzählige italienische Oldtimer zu betrachten. Verehrer italienischer Automobile kamen gestern ganz auf ihre Kosten und konnten über ein halbes Jahrhundert italienischen Autobau begutachten.

Hannes Rettenmund
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Ein Fiat Topolino 500A (1939)

Ein Fiat Topolino 500A (1939)

HRH

Fast wähnte man sich ins Italien der sechziger Jahre zurückversetzt: Ein kleiner, türkis lackierter Fiat 500 (Cinquecento) steht vor einem alten Sandsteingemäuer, auf Kopfsteinpflaster. Dieses stimmige Bild löste sich aber spätestens dann auf, wenn man den Blick zur Rechten und zur Linken schwenken liess: Ein altehrwürdiger Lancia Augusta verwies mehr auf die vierziger Jahre, ein Ferrari 512 liess den Schnitt der Achtziger erkennen.

Verehrer kamen ganz auf ihre Kosten

In der Tat kamen Verehrer italienischer Automobile gestern in Wangen an der Aare ganz auf ihre Kosten und konnten über ein halbes Jahrhundert italienischen Autobau begutachten. An der Italiauto, von den Wangern Urs Vogel und Ivan Meyer bereits im fünften Jahr in Folge organisiert, trafen sich über 100 Besitzer italienischer Oldtimer rund ums und im Salzhaus und stellten ihre Schmuckstücke aus.

Besonders präsent: Ferraris

Besonders präsent waren dieses Jahr die Ferraris. Als Gastclub feierte der Ferrari-Owners-Club Switzerland (FOCS) sein 40-jähriges Bestehen und brachte dementsprechend viele der kultigen Flitzer mit.

Noch etwa um neun Uhr verhiess der graue Himmel nichts Gutes: Würde es eine Autoshow im Regen werden? Doch bald lichteten sich die Wolken und die Sonne liess den Lack der Ferraris, Maseratis, Lamborghinis, Fiats, Alpha Romeos und Lancias glänzen.

Zum Ausstellen berechtigt waren alle Besitzer von italienischen Oldtimern (älter als 1982), die sich vorher angemeldet hatten. Das älteste Fahrzeug, ein Fiat 501 stammte aus dem Jahr 1925. och auch für spontan erscheinende Fahrzeuge waren eine beschränkte Anzahl Parkplätze bereitgehalten worden. Diese konnten aber nicht am Concorso d'Eleganza teilnehmen, bei dem eine Fachjury einige Modelle speziell auszeichnete.

«Alte Autos und regionales, traditionelles Handwerk»

Neben der Autoausstellung fand dieses Jahr zum ersten Mal ein kleiner Markt mit Produkten aus der Region statt. Diese Kombination sei wohlüberlegt, so der Veranstalter Urs Vogel: «Alte Autos und regionales, traditionelles Handwerk, diese beiden Kulturgüter sind schützens- und unterstützenswert. Beidem bieten wir heute eine Plattform.» Bei den Besuchern komme die Ergänzung gut an, so Vogel.

Ab 13.15 Uhr zeige sich dann, dass die Oldtimer nicht nur gut aussehen, sondern auch immer noch fahrtüchtig sind. Viele der Fahrzeuge machten sich auf zur organisierten Rundfahrt über Deitingen, Inkwil und Wangenried. Abgeschlossen wurden die gut 16 Kilometer mit einer Fahrt über die Holzbrücke und der Durchquerung des historischen Städtlis.

Um 15 Uhr wurden dann die Gewinner des Concorso ausgezeichnet. Best-of-Show und somit heimlicher Star des Tages wurde der Maserati 8CM Baujahr 1933. Zum ersten Mal wurde dieses Jahr auch ein Publikumswettbewerb durchgeführt. Am besten gefallen hat den Besuchern Fiat X 1/9 von 1980.