Roche legt an der Börse weiter zu – CEO Severin Schwan überzeugt die Anleger. Sichere Landung mit Dutyfree-König Dufry. – AMS setzt sich gegen Weichspüler durch. – Umschalten bei OC Oerlikon.
Severin Schwan hat uns erhört: Aktionärsfreundlich verhält sich der Basler Pharmagigant Roche und erhöht die Dividende, was ein mehr als notwendiger Schritt ist, nachdem das Wertpapier innert der letzten zwölf Monate um satte 27,9% angestiegen ist. Nun sehe ich auf kurzfristiger Basis nur noch ein begrenztes Kurspotenzial bis auf Fr. 208.40 hinauf (halten).
Volle Kraft voraus für Dufry: Der Basler Dutyfree-König macht sowohl die Aktionäre als auch eine grosse Schweizer Bank glücklich, die laut gut informierten Quellen rund 3% des Aktienkapitals im Eigenbestand hält. Bald ist die Kursmarke von 130 Franken (aktuell: Fr. 127.05) erreicht, wenn erste Positionen ausgeladen werden. Ich würde den ersten Schritt machen und die Position glattstellen (vorzeitig verkaufen).
Knappes Wochenplus für die Credit Suisse: Ich würde allmählich den Bremsfallschirm hervorholen – in Form von einem gedeckten Call. Denn: +23% beträgt der Zuwachs seit dem Jahresanfang 2013. Das ist enorm. Um nicht vollständig aus der Party auszusteigen, würde ich einen Call mit Ausübungspreis um 23 Franken schreiben. Ihre Gesamtrendite würde ohne Zwischenfall an der Börse bis Jahresmitte auf knapp 28% ansteigen.
Ready for take-off bei der EMS. Eine französische Grossbank ist permanent am Zukaufen. Bis der Titel sich über die Marke von 250 Franken emporgeschwungen hat, wird nicht lockergelassen. Speziell seit die Autoverkäufe in Asien wieder stark zugenommen haben, macht die Investmentstory für den Autokomponentenzulieferer wieder richtig Sinn. Einziger Nachteil: Der Titel ist kein Schnäppchen wie vor Jahresfrist, was bei einem Zuwachs von 35,9% mehr als logisch ist.
Ferien in Sicht: Warten Sie ab mit dem Kauf von US-Dollars für Ihren Sommerurlaub in den Vereinigten Staaten. 29% der ausstehenden 10-jährigen US-Staatsanleihen befinden sich in Staatsbesitz. Das ist Höchststand und verheisst eine sinkenden US-Valuta auf kurze Frist.
Ruhe bei der Waadtländer Dividendenkönigin: Die Banque Cantonale Vaudoise wird auch dieses Jahr die stets zahlreicher werdenden Deutschschweizer Fans nicht enttäuschen. Die Zahl begeistert einfach: 6,5% (wichtig: nur für Dividendenjäger).
Back in action: Die österreichische Wunderaktie AMS hat sich wieder zurückgekämpft und konnte sich gegen die Weichspüler gnadenlos durchsetzen. Ich halte weiterhin an meinem ambitiösen Kursziel von 128 Franken fest. Sicherlich wird das Wertpapier keine Kursrakete wie im letzten Jahr sein, aber ein Wertgewinn von 20% sollte sicherlich drinliegen. Die amerikanische Branchenkonkurrenz ist rund 32% höher bewertet (halten, nicht abschütteln lassen).
Bad Ragaz ist Trumpf: Die Börsen-Wohlfühlquelle Inficon überzeugt jedermann, einzig die Dividendenrendite schmilzt dahin. Nur noch 5,6%, aber dafür hat der Wertzuwachs über die letzten zwölf Monate satte 37,4% betragen (halten).
Starker Norweger: Der weltweit grösste Lachsproduzent Marine Harvest ist weiterhin nicht zu bremsen. Es ist sogar vorstellbar, dass es am 6. Februar 2013 anlässlich der nächsten Quartalszahlen zur Aufnahme von Dividendenzahlungen kommt. Nicht vergessen: Weiterhin gedeckte Calls schreiben (halten, Calls schreiben).
Zu früh losgelassen: Der Bauentwickler Implenia sprengt die Ketten an der Börse. Ich hätte gedacht, bei 40 Franken würde der Börsenhunger richtig gestillt sein. Doch dem ist nicht so, jetzt halten wir um die 45 Franken. Bei der aktuellen Tiefstzinsphase, die wohl noch bis ins Jahr 2015 anhält, könnte das kurzfristige Momentum bis auf 50 Franken reichen. Vergessen sind die Streitigkeiten um den Bau des Multisportstadions Letzigrund (sehr spekulativer Kauf).
Bitte in den Optionenmodus schalten: Die steile Bergfahrt von OC Oerlikon geht nicht unbegrenzt nach oben. Verkaufen Sie gedeckte Calloptionen auf sechsmonatiger Basis und legen Sie das Geld auf die Seite. Es fehlt mir gegenwärtig ein Katalysator, der die Aktie nach vorne treibt.
Haben Sie fragen an den Geldberater?
Sämtliche Leserfragen werden beantwortet. Schreiben Sie Geldberater François Bloch ein E-Mail an:
geld@sonntagonline.ch.
Wer die Börsentipps aus dieser Kolumne umsetzt, tut dies auf eigenes Risiko.
«Der Sonntag» übernimmt keine Verantwortung. Unser Experte hat sich verpflichtet, in keinem der besprochenen Titel aktiv zu sein.
Mehr Themen finden Sie in der gedruckten Ausgabe oder über E-Paper!