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Am Dienstag startet die 20. Weihnachts-Sammelaktion der AZ Medien für das Hilfswerk Margrit Fuchs, das Hilfsbedürftige in Ruanda unterstützt. Im afrikanischen Land leben noch immer 60 Prozent der Bevölkerung unter der Armutsgrenze.
Noch immer leben 60 Prozent der Bevölkerung in Ruanda unter der Armutsgrenze. Hilfe ist, wie ein Besuch vor Ort wieder bestätigte, bitter nötig. Letztes Jahr spendeten die Leserinnen und Leser im Rahmen der traditionellen Sammelaktion 730’000 Franken für Notleidende in Ruanda, insbesondere für Kinder. Damit konnte viel Not gelindert werden.
Die Hauptstadt Kigali boomt, moderne Bauwerke entstehen. Ganz anders sieht es auf dem Land aus, wo der Grossteil der Bevölkerung von der Landwirtschaft lebt und wo der Ertrag eines kleinen Feldes darüber bestimmt, wieviel und ob überhaupt täglich etwas auf den Tisch kommt. Immer noch leben rund 60 Prozent der Bevölkerung unter der Armutsgrenze, davon 20 Prozent unter der Grenze der «absoluten» Armut. Sich selbst aus dieser Armut zu befreien ist den Menschen fast nicht möglich, denn es gibt praktisch keine Erwerbsmöglichkeiten ausserhalb der Landwirtschaft. Viele Kinder verlassen das Elternhaus, weil sie nicht mehr ernährt werden können, und schlagen sich als Strassenkinder durch.
Ein anderes Beispiel: Auch die besten Schüler haben keine Chance, eine weiterführende Schule zu besuchen, wenn nicht jemand ausserhalb der Familie für Schulgeld, Schuluniform und -material aufkommt. Dabei braucht es häufig wenig, damit der Kreis aus Armut, Hoffnungslosigkeit und Perspektivenlosigkeit durchbrochen werden kann: etwa durch Übernahme eines Schulgeldes, durch das Angebot, eine Grundausbildung als Schreiner oder als Schneiderin absolvieren zu können, mit einem Kleinkredit, um eine bescheidene Geschäftsidee zu verwirklichen, mit Viehspenden, welche vielen Familien zum Überleben verhelfen.
All dies und anderes mehr sind Projekte, die das Hilfswerk Margrit Fuchs Ruanda mit Hilfe der Leserschaft der an der Weihnachtsaktion beteiligten Zeitungen in der Vergangenheit realisieren konnte. Damit gaben die Spenderinnen und Spender Tausenden von Menschen die Chance auf ein besseres und lebenswerteres Leben.
Effiziente Hilfe für die Ärmsten
Seit 20 Jahren führen die AZ Medien diese Weihnachtssammlung durch, in diesem Dezember also eine Jubiläumssammlung. Die Leserschaft hat seit 1993 weit über 10 Millionen Franken überwiesen, wobei allein bei der letztjährigen Sammelaktion 730'000 Franken eingingen. Den Verwendungszweck bestimmen die Spenderinnen und Spender selber.
Ein sehr grosser Bedarf besteht weiterhin an Schulgeldern. Ein weiteres Projekt, das bereits Margrit Fuchs sehr am Herzen lag und das die Stiftung noch stark ausbauen möchte, ist die Unterstützung von Waisenkindern. Heute werden rund 150 Kinder, die ihre Eltern verloren haben, von der Stiftung unterstützt. Sie leben in den meisten Fällen in Waisenhaushalten, in denen das älteste Kind die Verantwortung für seine kleineren Geschwister übernehmen muss. Vom Staat erhalten sie keine Unterstützung. Gemäss Schätzungen gibt es allein in der Provinz Muhanga/Gitarama (wo das Hilfswerk hauptsächlich tätig ist) Tausende solcher Waisenhaushalte. Mit einer diesbezüglichen Spende wird einem Waisenkind dreimal pro Woche eine gemeinsame Mahlzeit mit andern Kindern ermöglicht, sodann eine jährliche Grundausstattung mit Kleidern (inklusive Schuluniform) sowie eine regelmässige Betreuung durch eine erwachsene Person.
Weiterhin sehr geschätzt werden die Viehspenden für notleidende Familien. Bestellt werden können wiederum Milchgeissen, Schweine und Kühe. Der Staat schreibt jedoch neu vor, dass die lokalen Kuhrassen durch eingekreuzte Rassen ersetzt werden müssen, welche mehr Milch (5 bis 8 Liter), aber auch mehr Dünger geben, der für die Landwirtschaft sehr wichtig ist. Der Ankaufspreis für eine solche leistungsfähigere Kuh beläuft sich auf 600 Franken. Spenderinnen und Spender können aber auch einen «halben Anteil» übernehmen.
Sehr dankbar ist die Stiftung sodann für allgemeine Spenden zur Finanzierung der weiteren Aktivitäten des Hilfswerks. Daraus werden etwa die Betreuung und Rückführung von Strassenkindern finanziert, eine Kantine, die berufliche Ausbildung Jugendlicher (Schreinerei, Autoreparatur-Werkstatt, Schneiderei und Kochschule), Kleinkredite als Starthilfe für den Aufbau einer selbständigen Tätigkeit, und es werden eine Mütterstation sowie mittellose Spitalpatienten unterstützt. Zudem hat das Hilfswerk 2013 ein weiteres Schulhaus für über 400 Schüler gebaut.
Jeder einbezahlte Franken fliesst zu 100 Prozent ins Hilfswerk in Ruanda. Die Spenderinnen und Spender können sicher sein: Ihre Hilfe bewirkt viel, sehr viel, ist Hilfe zur Selbsthilfe und gewährt Zukunftsperspektiven. Die Dankbarkeit der unterstützten Kinder und Erwachsenen ist denn auch riesig, wie sich bei unserem Besuch im Oktober wieder zeigte. Mit ihnen danken auch der Stiftungsrat und die beteiligten Zeitungen den Spenderinnen und Spendern für die diesjährige Unterstützung herzlich.