Handball
Der TV Solothurn verpasst im allerletzten Spiel den Aufstieg

Mit der 31:36-Niederlage im letzten Aufstiegsspiel in Wädenswil muss Solothurn definitiv in der 1. Liga bleiben. Dies nachdem man bis zum letzten Mittwoch in dieser Saison stets auf NLB-Kurs war.

Hans Peter Schläfli
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Solothurners Handballer steigen doch nicht auf
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Kein Durchkommen für den Solothurner Tom Althaus gegen den Wädenswiler Dominik Mäder.
Es fliessen Tränen nach dem Schlusspfiff.
Am Anfang konnten sich die Solothurner vie hier Nicolo Moggi gut durchsetzen - dann brachen sie gegen Wädenswil ein.
Die einen (Wädenswil) jubeln, die anderen (Solothurn) trauern.

Solothurners Handballer steigen doch nicht auf

Hans Peter Schläfli

Ein ganzes Jahr hatte der TV Solothurn auf diesen Moment hingearbeitet. Es fehlte nur noch eine Viertelstunde zum Aufstieg in die Nationalliga B. In Wädenswil stand es 27:27, und das hätte dem TVS gereicht, um das grosse Saisonziel zu erreichen. Aber da war in der Glärnisch-Halle längst ein Nervenkrieg im Gang.

Und man ist es sich schon fast gewohnt: Wieder brachen die Solothurner Favoriten unter dem Druck ein. Die Konter wurden fahrig und wurden vergeben. Die Defensive, die das ganze Spiel hindurch der Schwachpunkt war, wurde noch brüchiger. Und während der Wädenswiler Goalie Basil Saner ein «big save» nach dem anderen gelang, konnten auf der anderen Seite weder Jan Tatarinoff noch Taro Diethelm im Tor einen jener Akzente setzen, die einem Match die Wende geben könnten.

Als reagierten sie allergisch auf jeden Adrenalinschub, kam es am Ende wieder zu einem kollektiven Versagen. Kein einziger Solothurner Akteur darf für sich in Anspruch nehmen, eine Ausnahme gewesen zu sein. Vom individuellen Können her betrachtet, waren sie klar besser.

Man hätte es in den Händen gehabt

Ja, die ungewohnte Manndeckung, welche die Wädenswiler bereits an der Mittellinie aufzogen, war schmerzhaft. Der verletzungsbedingte Ausfall von Kaspar Arn, der sich in der 18. Minute das Sprungelenk übertrat, war eine Schwächung. Und ja, die Schiedsrichter hätten wegen dem häufigen Reissen von hinten die eine oder andere Zweiminutenstrafe gegen die Zürcher aussprechen müssen.

Aber trotz allem: Die Solothurner hätten es in den eigenen Händen gehabt, das Spiel schon sehr, sehr früh in ruhige Bahnen zu lenken. Sie lagen nach 10 Minuten 9:5 vorne und waren besser. Auch kurz nach der Pause sah es beim 21:18 noch immer sehr gut aus. Aber der Sack wurde nicht zugemacht und so konnte es überhaupt erst zum Nervenkrieg kommen.

Und so begannen bei den Solothurner wieder die Nerven zu flattern. Panik beim letzten Pass, Angst beim Wurf und Konfusion am eigenen Kreis – wen verwundert es da, wenn der Gegner aufkommt? Am Ende gewann der Aussenseiter Wädenswil verdient, weil die Mannschaft im Nervenkrieg zusammenstand und mit dem Adrenalin im Blut über sich hinaus wuchs.

Der nächste Anlauf

So mussten am Ende die total frustrieren Solothurner mit hängenden Köpfen den Wädenswilern bei deren Aufstiegsfeier zuschauen. Einige heulten sogar wie Schlosshunde und mussten getröstet werden. «Wenn hinten fast jeder Schuss reingeht und man vorne beste Chancen vergibt, dann passiert so etwas», analysierte Trainer Matthias Heger.

«Jetzt brauchen wir eine Aussprache, dann müssen wir analysieren was wir besser machen können und dann werden wir es nächste Saison nochmals versuchen.» Ausser Arno Kaspar wollen alle Spieler bleiben – wenn das Debakel daran nichts geändert hat. «Als nächstes gehen wir in Trainingslager und dann kommen wir stärker zurück den je», versprach Goalie Jan Tatarinoff, als er die Fassung wieder gefunden hatte.

Wädenswil – Solothurn 36:31 (16:17)

Glärnisch. - 900 Zuschauer. - SR Meier, Hennig. - Torfolge: 1:0, 4:5, 5:9, 9:10, 11:16, 16:16, 16:17; 18:21, 22:22, 23:25, 26:25, 30:28. 31:29, 33:31, 36:31.

Wädenswil: Köchli (Saner); Bernhart, Bürkli, C. Gantner, D. Gantner, P. Gantner, S. Gantner, Gerster, Gürber, Hitz, Kälin, Köchli, Mächler, Schwarzenbach.

Solothurn: Diethelm (Tatarinoff); Adam, Althaus, Arn, Beer, Melcher, Moggi, Schafroth, Wassmer, Weber, Zimmermann.